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Wie geht es mit der Carolabrücke weiter?


Wie geht es mit der Carolabrücke weiter?
Wie geht es mit der Carolabrücke weiter?

Dresden, 16.09.2024

Oberbürgermeister dankt allen Einsatzkräften und Beteiligen der Abrissarbeiten an Carolabrücke

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Was hier in kürzester Zeit geleistet wurde ist großartig. Ein großes Stück der zerstörten Carolabrücke ist abgetragen und das bei strömendem Regen in nur knapp 47 Stunden. Jeder, der an diesem Projekt beteiligt war, hat meinen größten Respekt und die Dankbarkeit der Dresdnerinnen und Dresdner. In Anbetracht der Hochwassersituation ist jedes Teil, was nun nicht mehr in der Elbe liegt, ein kleiner Sieg. Ich bin allen Einsatzkräften außerordentlich dankbar für die gelungene Zusammenarbeit. Mein Dank gilt der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk Sachsen und Thüringen, dem Landeskommando Sachsen der Bundeswehr, der Polizei, der Drohnenstaffel des ASB, der Stadtverwaltung und letztlich jedem Baggerführer und jedem LKW-Fahrer der Centro Umwelttechnik und Logistik GmbH und deren Partnerunternehmen. Diese gemeinsame Leistung lässt zuversichtlich sein, dass wir auch die nächsten Herausforderungen meistern.“


Am frühen Mittwochmorgen, 11. September 2024, ist aus noch unbekannter Ursache der Zug C der Carolabrücke, auf welchem normalerweise die Straßenbahnen fahren, auf einer Länge von etwa 100 Metern in die Elbe gestürzt. Bereits am Donnerstagabend, 12. September 2024, begannen nach der Sprengung der Fernwärmeleitung durch die Sprengstaffel des THW die Abrissarbeiten an einem weiteren Teil des Brückenzuges C auf der Neustädter Seite. Dieser war ebenfalls stark einsturzgefährdet. Gearbeitet wurde Tag und Nacht unter Leitung des beauftragten Unternehmens Centro Umwelttechnik und Logistik GmbH. Am Sonnabend, 14. September, gegen 18 Uhr war es vollbracht, die Bagger konnten ruhen. Bis 22 Uhr war der Bereich am Neustädter Brückenkopf der Carolabrücke vollständig von den Trümmerteilen des abgerissenen Brückenzuges C beräumt, das schwere Gerät war abgezogen. Im Einsatz waren etwa 13 Großgeräte mit einem Gewicht von über 40 Tonnen, 18 Sattelzüge, zehn Abräumcontainer und ein 24-Stunden-Hydraulikservice sowie zwei Bergepanzer der Bundeswehr vom Typ Büffel. Die beiden Bergepanzer traten heute, 15. September, gegen 9 Uhr ihren Weg zurück nach Marienberg (Sachsen) und Bad Frankenhausen (Thüringen) an. Einige Bagger verbleiben vor Ort für die nächsten Abrissarbeiten.


Das THW hatte noch am Abend des 12. September Ausweichstellen aus Straßenbauplatten auf dem Elberadweg eingerichtet, damit der Abtransport der Brückenteile mit schwerem Gerät zügig realisiert werden kann. Die Platten sind seit gestern Abend, 14. September, zurückgebaut. Der Bereich ist mittlerweile bis zum Elberadweg überflutet.


Auch das THW beendet jetzt seinen Einsatz vor Ort. Beauftragt waren die über 160 Ehrenamtlichen unter anderem mit der Absicherung, Vermessungen und Überwachung der Brückenzüge, der Sprengung und Beleuchtung der Arbeitsareale. Neun Ortsverbände waren im Einsatz.


Prüfung und Auswertung des Unglücks

Im Zug C wurden zur weiteren Untersuchung Teile der zerstörten Spannglieder mit Unterstützung von Einsatzkräften des THW aus der Bruchstelle gesägt und gesichert. Beim Abriss von Brückenzug C wurden weitere Betonproben entnommen. Die Beprobungen der Brückenzüge B und A stehen noch aus. Weitere Untersuchungen sind erst möglich, wenn sich das Hochwasser zurückgezogen hat. Weitere Abrissarbeiten für den noch verbliebenen Teil des Brückenzuges C werden nun geplant, können aber ebenfalls erst nach dem Hochwasser starten.


Wie geht es mit der Brücke weiter?

Das Straßen- und Tiefbauamt hat vor Ort eine Einsatzleitung eingerichtet. Dort erarbeiten die Fachleute alle weiteren Schritte für den Abriss von Brückenzug C und werten die Messergebnisse für die Brückenzüge A und B aus.  


Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Die Carolabrücke ist eine wesentliche Verkehrsader unserer Stadt. Sie muss wiederhergestellt werden. Wenn es zu einem Ersatzneubau kommen muss, sind gravierende Investitionen nötig. Die stehen aber aktuell nicht zur Verfügung. Gerade heute hat der Sächsische Städte- und Gemeindetag auf die schwierige Lage der Städte und Gemeinden hingewiesen. Die Defizite steigen. Auch in Dresden. Daher wird es ohne Unterstützung von Land und Bund nicht gehen.“


Verkehr in Dresden ohne Carolabrücke

Die Carolabrücke, das Terrassenufer und der Elberadweg an beiden Ufern im Umfeld der Carolabrücke bleiben bis auf weiteres gesperrt. Der Kfz-Verkehr wird über die Albertbrücke umgeleitet. Die derzeitigen Sperrungen werden vorerst Bestand haben. Die Umleitung für das gesperrte Terrassenufer führt wie üblich bei Hochwasserereignissen über die Wilsdruffer Straße. Ab Montag, 16. September 2024, wird sich eine Task Force mit der mittelfristigen Verkehrsführung beschäftigen.


Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Die Verkehrssituation müssen wir besonnen und ganzheitlich betrachten. Schnellschüsse sind nicht angebracht, auch in Anbetracht der kommenden Adventszeit. Auch für die Umleitung des Radverkehrs brauchen wir eine gute Lösung. Mit dem ADFC treffe ich mich dazu morgen zur Abstimmung.“


Entlastung für den Berufsverkehr am Körnerplatz/Blaues Wunder

Da mit der Vollsperrung der Carolabrücke eine der wichtigsten Hauptverkehrsadern in Dresden ausfällt, müssen die anderen Elbbrücken dies ausgleichen und mehr Verkehr aufnehmen. Auf der rechtselbischen Seite des Blauen Wunders wurden deshalb die Tiefbauarbeiten am Körnerplatz vorerst angehalten und die Verkehrseinschränkungen auf ein Mindestmaß reduziert: Die Schillerstraße als Verbindung zur B6 und zum Dresdner Norden ist nun auch in Richtung Körnerplatz wieder befahrbar. Die stationäre Ampelanlage bleibt vorerst in Betrieb. Es muss lediglich eine Sperrung der stadtwärtigen Busspur in Höhe Haltestelle Körnerplatz bestehen bleiben. Die Haltestelle wird auf die Elbbrückenstraße verlegt. Die provisorische Fußgängerampel an der Elbbrückenstraße ist außer Betrieb. Unter diesen Einschränkungen werden die Bauarbeiten bis auf Weiteres fortgesetzt.

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