Dresden, 20.03.2023
Dresdens schönster Balkon mit Genuss in vielerlei Hinsicht
Im Gespräch mit Carsten Rühle, ein Beitrag von Dirk Andersch
(Redaktion Lust auf Dresden).
Es gibt viele Gründe, weshalb der Luisenhof sowohl bei Einheimischen wie auch Gästen seit jeher so beliebt ist.
Fast täglich schaue ich selbst von unserem Büro auf der Blasewitzer Elbseite hinüber auf das Panoramarestaurant, welches hoch oben am Loschwitzer Elbhang diesen einzigartigen Blick entlang der Elbe auf die Dresdner Altstadt und das dahinterliegende Umland freigibt.
Verabredet bin ich mit Carsten Rühle, dem Dresdner Gastwirt, der das Lokal vor gut fünf Jahren gemeinsam mit seiner Frau Carolin übernommen und seit der Wiedereröffnung im März 2018 zu einem erfolgreichen Familienbetrieb entwickelt hat.
Die Ausgangssituation
Es ist jetzt acht Jahre her, da stand der Luisenhof leer, nachdem der damalige Betreiber, die Familie Schumann, den Mietvertrag nicht verlängert hatte.
Damals wollte niemand das Restaurant übernehmen, erinnert sich Carsten Rühle. Zahlreiche namhafte Dresdner Gastwirte, denen man das Objekt angeboten hatte, lehnten dankend ab. Zu viele Plätze, zu wenig Parkraum, zu hohe Mieten und Investitionskosten, war als Begründung zu hören.
Carsten Rühle: „Wir haben damals selbst schon länger Ausschau nach einem eigenen geeigneten Objekt gehalten.
Als uns dann das Haus angeboten wurde waren auch wir zunächst skeptisch und vor allem von dem geplanten Raumkonzept der neuen Eigentümer, der Patria-Casa Vermögensverwaltung aus Aachen, nicht überzeugt.
Der heutige Panoramaraum mit dem schönsten Ausblick sollte zurück gebaut und für wohnliche Zwecke Verwendung finden.
Es war der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten zu verdanken, dass wir letztendlich unsere Vorstellungen, auch von der räumlichen Gestaltung durchsetzen konnten und die nötigen Mittel für die zwingend notwendige Sanierung und Umgestaltung in Höhe von über 500.000 Euro bewilligt bekamen."
Das gute Gefühl hat uns bestärkt
Carsten Rühle: „Ein gut durchdachtes Konzept, professionell geplant und in vertrauensvollen Händen, ein Staffelmietvertrag und unsere eigenen Kompetenzen rundeten damals die Entscheidung ab, dieses große Vorhaben mit einem guten Gefühl zum Erfolg zu führen.
Sowohl meine Frau wie auch ich hatten zu diesem Zeitpunkt bereits langjährige Erfahrungen in der Branche gesammelt und waren in Führungspositionen unterwegs. Da war der Schritt in die Selbstständigkeit für uns weniger eine Hürde, sondern vielmehr Ansporn.
Wir haben uns schon immer den privaten wie auch beruflichen Herausforderungen gemeinsam gestellt, organisiert und die Aufgaben klar verteilt. Nur so kannst du eine gemeinsame Patchworkfamilie mit vier Kindern und das eigene Unternehmen erfolgreich unter einen Hut bekommen."
Der Neustart
Carsten Rühle: „Am 24. März 2018 und zwar genau am 24.03. haben wir den Luisenhof nach fast dreijähriger Schließzeit wieder eröffnet. Wir sind damals buchstäblich überrannt worden. Es war ein wahrer Gästeansturm und unser gesamtes Team hat gleich zu Beginn zeigen dürfen, was jeder und jede einzelne drauf hat. Nur so konnten wir täglich um die 1.000 Gerichte auf die Teller bringen, ohne an Qualität zu sparen.
Das liegt jetzt fast fünf Jahre zurück und in wenigen Tagen feiern wir das erste kleine Jubiläum. Wir werden anlässlich der runden "5" unsere gesamte Mannschaft einladen und gemeinsam Zeit in einem anderen Restaurant verbringen. Zeit um Danke zu sagen, neue Pläne zu schmieden und dabei stolz auf das Erreichte zurückzublicken.
In zwei Jahren wird der Luisenhof 130 Jahre alt, das Gasthaus wurde am 25. September 1895 zeitgleich mit der Inbetriebnahme der Standseilbahn eröffnet.
Carsten Rühle: „Auch wenn bis dahin noch etwas Zeit ist haben wir uns bereits Gedanken gemacht, was wir an diesem Tag unseren Gästen servieren. So viel kann schon verraten werden, es wird eine kulinarische Zeitreise, die auf die lange Geschichte des Luisenhofs eingehen wird."
Schwierige Zeiten
Carsten Rühle: „Niemand kann wohl von sich behaupten, dass es einfach war diese ganz besondere Situation der Corona-Lockdowns zu überstehen. Ohne die richtigen Maßnahmen und staatlichen Zuschüsse wäre ein Fortbestand für die gesamte Branche unmöglich gewesen. Zu hoch sind laufende Kosten, um so lange Schließzeiten zu meistern, ohne wirtschaftlich Schaden zu nehmen. Auch wir mussten unsere Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, haben jedoch einen Arbeitsentgelt-Ausgleich aus eigenen Mitteln bezahlt, um unsere Team unbedingt zu halten.
Du kannst es trotzdem niemandem verdenken, wenn er sich in dieser Zeit einen anderen Job sucht, weil das verbleibende Kurzarbeitergeld einfach nicht reicht, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Aber zum Glück haben wir in den Lockdowns kaum Personal verloren, fast alle haben uns die Treue gehalten.
Außerdem gab es bei uns das To-Go-Geschäft und unser Gänsetaxi, das war ein echter Erfolg. So mussten unsere Gäste nicht komplett auf unsere Speisen verzichten.
Auch jetzt wo die Kosten für Einkauf, Energie und Personal förmlich explodieren, haben wir frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um auf mögliche Veränderungen vorbereitet zu sein. Was mir damals nicht ganz geheuer erschien, hat sich im Nachhinein als echter Glücksgriff erwiesen. Schon vor über einem Jahr hatte mir mein Energieberater einen Tarifwechsel empfohlen, allerdings drei Cent je Kilowattstunde teurer, jedoch für einen bestimmten Zeitraum verbindlich. Jetzt wo die Kosten für Energie um ein Vielfaches gestiegen sind, kommen wir in den Genuss dieser Entscheidung. So ist das im Leben, nicht alles ist unmittelbar verständlich, manche Dinge brauchen einfach ihre Zeit um zu erkennen und zu verstehen."
Ein Gasthaus für Jedermann
Carsten Rühle: „Im Luisenhof ist jeder herzlich willkommen und zu jedem Anlass kann hier oben auch gefeiert werden. Für die ganz Kleinen gibt es eine Kinderecke, einen Spielplatz und natürlich auch eine Kinderkarte, auf der auch gleich ausgemalt werden kann. Wenn du selbst vier Kinder hast, dann weißt du einfach, was sich Kinder wünschen und wie du den Eltern den Restaurantbesuch auch mit Kindern so entspannt wie möglich gestaltest.
Ehrliche Gastfreundschaft und ein herzlicher Service, darauf legen wir besonderen Wert. Wer sich wohlfühlt kommt gern wieder und erzählt es weiter. So sind wir kontinuierlich gewachsen und erfreuen uns großer Beliebtheit. Jetzt, wenige Wochen vor Ostern sind wir für die kommenden Feiertage bereits ausgebucht. Wer Glück hat, bekommt dennoch einen der 130 begehrten Plätze auf unserer Terrasse."
Regionale und moderne Küche
Carsten Rühle: „Die Gäste erwartet eine Küche mit deutschen Gerichten für jeden Geschmack – klassisch einerseits, modern interpretiert andererseits. Es gibt Klassiker wie Sauerbraten, Schnitzel oder Steak mit Würzfleisch und auch immer ein ganz besonderes Highlight sowie wechselnde Saisonkarten und Mittagsangebote.
Zuletzt haben wir unsere Ossi-Karte noch einmal in die Verlängerung geschickt, weil die seit Januar super ankam bei unseren Gästen. „Falscher Hase“, Jägerschnitzel mit Nudeln und Tomatensoße und Buchteln mit Vanillesoße, passend dazu gern eine "Grüne Wiese". Unsere neue Saisonkarte wird frühlingshaft und Spoargelzeit ist ja auch bald wieder.
In diesem Jahr haben wir erneut bei den Kochsternstunden mitgemacht und eigens dafür ein Kochsternstunden-Menü kreiert. Das kam bei unseren Gästen gut an und ist für uns ein schöner Grund, auch im kommenden Jahr wieder mit dabei zu sein.
Wer früh aufsteht, den belohnen wir jeden Sonntag von 9.00 Uhr bis 13.30 Uhr mit unserem Sonntags-Familienbrunch und wer gern das Tanzbein schwingt, für den gibt es unsere regelmäßigen Tanzveranstaltungen mit Bodo Gießner, bekannt als Moderator der Deutschen Hitparade bei MDR Sachsen und aus der MDR Sachsen Diskothek.
Seit dem vergangenen Jahr haben wir auch eine alte Tradition, den beliebten Tanztee wieder aufleben lassen. Immer mittwochs von 15.00 bis 18.00 Uhr laden wir herzlich zu einem geselligen Nachmittag auf den Balkon Dresdens ein."
Wie erreiche ich den Luisenhof am besten
Wenn es schon immer eine Herausforderung gab, den Luisenhof zu erreichen, dann war es wohl die Tatsache, dass das Areal am Ende der Bergbahnstraße kaum Stellplätze oder sonstige Flächen besitzt, um hier am Haus mit dem eigenen Fahrzeug zu parken oder das Haus unmittelbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Einige Ausnahme ist die Standseilbahn, die täglich zwischen der Talstation „Körnerplatz“ und der Bergstation „Weißer Hirsch“, von Montag bis Freitag ab 6.30 Uhr bis 20.23 Uhr (ab Körnerplatz) sowie Samstag, Sonn- und Feiertag ab 9.08 Uhr bis 20.23 Uhr (ab Körnerplatz), verkehrt. Eine Berg-und Talfahrt kostet derzeit sechs Euro und während der Fahrt erfährt man Wissenswertes rund um die Bergbahngeschichte. Aber aufgepasst: Vom 20. bis 31. März 2023 geht die Standseilbahn in die jährlich stattfindende Frühjahrsrevision und fährt in diesem Zeitraum nicht, als Ersatzverkehr bieten die Dresdner Verkehrsbetriebe jedoch ein Anruflinientaxi an.
Für Gäste, die mit dem PKW anreisen, empfiehlt sich der große Parkplatz unterhalb des Körnerplatzes an der Friedrich-Wieck-Straße. Von hier aus sind es nur etwa 300 Meter bis zum Körnerplatz mit der Anbindung an die Straßenbahn und weitere ÖPNV-Angebote.
Auch über die Straßen-Haltestelle „Plattleite“ ist der Luisenhof gut zu erreichen und die vielen schönen und liebevoll sanierten Villen auf dem Weißen Hirsch, sind diesen etwa einen Kilometer langen Fußweg allemal wert.
Wer es sportlich mag, der nimmt den Fußweg über die Plattleite, der an der Schillerstraße unmittelbar am Körnerplatz beginnt und steil nach oben führt. Schritt für Schritt wird der Wanderer mehr und mehr mit dem schönen Blick über das Blaue Wunder hinüber auf die andere Elbseite, belohnt.
Den Luisenhof besuchen heißt eben auch, dass man von hier aus oder zum Lokal hin, immer auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit mit in die eigene Routenplanung einbauen kann. Das sich der Weg lohnt, zeigen die beständigen Besucherzahlen und die zahlreichen positiven Bewertungen auch in den sozialen Medien.
Carsten Rühle: „Übrigens, der Luisenhof ist Ausbildungsbetrieb und den Nachwuchs zu fördern in einem besonderen Ambiente, ist uns ebenso eine Herzensangelegenheit. Wer also Interesse an einer beruflichen Karriere in der Gastronomie hat, der kann sich gern bei uns melden."
Der Luisenhof ist dank des Engagements von Carolin und Carsten Rühle und ihrer großen Lust und Liebe zur Gastronomie, eine Erfolgsgeschichte.
Ehrlichkeit, Respekt vor der Tradition, Anerkennung der Leistungen auch des Vorgängers, der Familie Schumann - das alles macht einen guten Gastwirt und Arbeitgeber aus, der einen ganz wichtigen Beitrag leistet, damit der Luisenhof auch künftig ein Haus des Willkommens sein und Genießens für Jedermann bleibt.
Luisenhof Dresden Bergbahnstraße 8, 01324 Dresden
https://www.luisenhof-in-dresden.de
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