Dresden, 19.06.2024 (Innere Altstadt)
Wie in jeder größeren mittelalterlichen Stadt gab es auch in Dresden einen Mann, der für das Erpressen gewünschter Aussagen und die Hinrichtungen zuständig war: der Henker oder Scharfrichter.
Da er für seine Dienste gut bezahlt wurde, zählte er zu den reichsten Bürgern der Stadt – an Bösewichten mangelte es schließlich nicht. Doch das Leben eines Henkers hatte auch seine Schattenseiten und war mit vielen Regeln verknüpft.
In der Öffentlichkeit war er zum Beispiel verpflichtet, knallbunte Kleidung zu tragen, um sich schon von Weitem zu erkennen zu geben. Henker galten als Ausgestoßene der Gesellschaft und mussten deshalb außerhalb der Stadt leben. Jeder Kontakt hatte schlimme Folgen.
Allein die Berührung eines Scharfrichters oder seiner Gegenstände war Grund genug, jemanden aus der Stadt zu prügeln. Die Sitten waren eben damals rau...
Für unzüchtige Frauen galt der “Tanz mit dem Henker” als besondere Strafe. Söhne des Scharfrichters waren verpflichtet, ebenfalls das Todeshandwerk ihres Vaters auszuüben. Töchter wurden hingegen mit anderen Henkerssöhnen verheiratet oder waren als “zauberkundige” Weiber unterwegs.
Als einer der berüchtigsten Scharfrichter galt Kunz Polz. Unweit vom Pulverturm enthauptete er im Jahre 1601 den berühmten Kanzler Nikolaus Krell auf dem Neumarkt mit nur einem einzigen Schwertstreich. In diesem Sinne: Genießt euer letztes Mahl im Arrest oder an der Streckbank!
Alle Infos zum Menü und Programm unter: https://pulverturm-dresden.de/henkersmahlzeit
Pulverturm
An der Frauenkirche 12, 01067 Dresden
Telefon: 0351 262600 https://pulverturm-dresden.de
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