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Schulprojekt soll Lust für Gastgewerbe wecken



300 Schüler und Schülerinnen nehmen in Sachsen am Projekt "Europa Miniköche" teil, das im Freistaat vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) organisiert wird.
300 Schüler und Schülerinnen nehmen in Sachsen am Projekt "Europa Miniköche" teil, das im Freistaat vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) organisiert wird.

Dresden, 27.05.2024

Koch-Nachwuchs wird auch in Sachsen dringend gesucht. Ein Schülerprojekt will mit Kochstunden und Profi-Tipps junge Menschen für den Beruf begeistern.

Sie kochen Orangenmarmelade oder Linsenbolognese und versuchen sich an einem Käse-Omelette. Auch werden Servietten gefaltet, etwa in Form einer Lilie. Und der Tisch wird stilvoll gedeckt. 300 Schüler und Schülerinnen nehmen in Sachsen am Projekt "Europa Miniköche" teil, das im Freistaat vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) organisiert wird. Denn Nachwuchs im Gastgewerbe und vor allem bei den Köchen wird nach wie vor dringend gesucht, sagt Hauptgeschäftsführer Axel Klein. "Wir beobachten, dass solche Aktionen Wirkung zeigen."


Seit rund vier Jahren versuche der Verband in den Schulen präsenter zu sein. "Besonders in Küchen-Berufen ist es uns gelungen, Interesse zu wecken", erzählt Klein. Aber die Aktionen für den Nachwuchs seien nur ein "kleiner Hoffnungsschimmer". Immer noch würden der ganzen Gastronomiebranche in Sachsen rund 3.000 Arbeitskräfte fehlen. Neben den Miniköchen liefen an den Schulen vier Projekte parallel, die vom Dehoga betreut werden – etwa die "Job-Tour", bei der junge Menschen den Gastronomie-Alltag kennenlernen. "Immerhin verzeichnen wir in vielen Regionen mehr Koch-Azubis."


Schüler lernen zu den Themen Ernährung, Gesundheit und Umwelt

An 30 Schulen in Sachsen finden sich Gruppen von Miniköchen im Rahmen des Ganztagsangebotes, erklärt Dehoga-Projektkoordinatorin Christina Leipnitz. "Sie lernen zu den Themen Ernährung, Gesundheit und Umwelt. Außerdem haben Tischkultur, Regionalität und Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert." Das Interesse am Kochen sei da, sagt Leipnitz. "Einige Kinder machen schon mehrere Schuljahre hintereinander mit." Freiwillige Teamleiter aus den eigenen Reihen des Verbandes betreuen die Miniköche vor Ort. "Das sind Erfahrene aus der Branche. Sie fahren gern in die Schulen, um junge Menschen für ihren Beruf zu begeistern."

Dabei geht es Verbands-Chef Klein zufolge nicht nur um die Nachwuchssuche: "Ein Minikoch, dem gute Ernährung wichtig ist, wird später auch einmal ein guter Gast." Das Thema Schülerernährung bereite der Branche aktuell Sorgen. Da die Mehrwertsteuer in diesem Jahr wieder auf 19 Prozent erhöht wurde, sei das Schulessen teurer geworden. "Dadurch sind mehr Kinder vom Schulessen abgemeldet worden. Und für Schulen wird es schwieriger, Essensanbieter zu finden, wenn dies weniger genutzt wird." Um bis zu 15 Prozent seien die Anmeldungen in diesem Jahr schon zurückgegangen, so Klein.


Sachsen hat die meisten "Miniköche"

Das Projekt der Miniköche hat der Dehoga Sachsen seit 2019 übernommen, als einer von sechs Gesellschaftern der Europa Miniköche gGmbH. Ursprünglicher Ideengeber war vor über 30 Jahren Jürgen Mädger, ein Koch aus Bartholomä in Baden-Württemberg. Inzwischen sei das Projekt beliebt im Freistaat, sagt Leipnitz. "Wir können mit Stolz sagen, dass wir in Sachsen die meisten Miniköche haben." Auch Schulen in ländlichen Regionen würden mitmachen. Gruppen gibt es in Städten wie Dresden oder Chemnitz, aber auch an Schulen in Burkhardtsdorf im Erzgebirge, in Niederbobritzsch in Mittelsachsen oder in Lichtenstein im Landkreis Zwickau. dpa

(Quelle: tageskarte.io)



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