Pirna, 30.09.2022
Zehn Jahre ist es jetzt her, dass das Wirtshaus MARIENECK als eines der letzten Sanierungsobjekte am Markt wieder in seiner Funktion als ältestes Wirtshaus der Stadt Pirna eröffnet wurde. Die Elbeflut im Jahr nach der Wiederinbetriebnahme oder auch die Corona-Sanktionen sorgten dafür, dass nicht mehr alles so lief wie ursprünglich geplant, was dann wiederum zur Schließung führte.
Auf der Suche nach einem neuen Pächter machte sich Pirnas Oberbürgermeister Hans-Peter Hanke stark für eine Gastronomie mit tschechisch-böhmischer Küche und teilte dies auch dem Vermieter des Marienecks mit. Hankes Wunsch wurde ihm erfüllt: Josef Micek startet sein Restaurace Babička am Pirnaer Markt mit rund 180 Sitzplätzen.
„Am Samstag, 15. Oktober, steigt unsere große Eröffnung.
Aber noch sind wir im Objekt am Vorbereiten“, verrät Micek. So wird noch die komplette Küche an die Anforderungen des zukünftigen Köche-Teams angepasst, Maler sind zugange, WLAN wird installiert und eine neue Zapfanlage wird extra in Tschechien angefertigt. „Der Zapfhahn ist wichtig, denn bei uns wird einiges aus dem Fass kommen. So zapfen wir zukünftig Pilsner Urquell, Krušovice Hell und Dunkel oder auch Budweiser. Speziell für Pirna wird es ein Babička Rotgold geben – und das ist noch nicht alles“, so Micek weiter.
Napoleon übernachtete übrigens 1813 mehrmals im Pirnaer Marieneck, aber bereits 1805 steuerte er vom heute zu Tschechien gehörenden Hügel Žuráň aus seine Truppenbewegungen zur Schlacht bei Austerlitz. Doch nicht nur das verbindet Pirna mit Tschechien, auch gibt es hier das einzige bilinguale deutsch-tschechische Gymnasium Sachsens. Und dass die böhmische Küche der sächsischen sehr ähnelt, ist auch hinreichend bekannt. „Einhundert tschechische Schüler lernen hier gemeinsam mit ihren deutschen Klassenkameraden. Unsere Partnerstadt Děčín ist nur etwas mehr als eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt“, informiert Oberbürgermeister Hanke. „Wir haben so viele ausländische Küchen in der Stadt, nur die tschechisch-böhmische fehlte uns noch. Umso mehr freue ich mich, wenn die Pirnaer hierherkommen – schließlich dürfen sie dann auch ein, zwei Bier mehr trinken, da sie ja dann nicht mehr fahren müssen.“
Dass Micek nach Pirna kam, war eher Zufall. „Ich habe 1999 in Dresden angefangen zu arbeiten, da bin ich immer wieder über die A17 an Pirna vorbeigefahren“, sagt Micek, der neben dem Restaurant in Pirna auch noch das „Hurvinek“ und das „Schwejk“ in Dresden betreibt. „2019 wurde ich dann gefragt, ob ich für die Tschechischen Kulturtage ein spezielles Catering in Pirna anbieten könne. Ich habe zugesagt und durfte dann hier im Marieneck unsere Küche verkosten lassen. Zum damaligen Pächter sagte ich, dass er ein großartiges Haus hätte, das ich auch selbst betreiben würde. Jetzt stehe ich dank mehrerer Umstände wieder hier und bin der Betreiber“, so Micek weiter, „so schnell kann es manchmal gehen.“
Für den Anfang wird ab Morgen mit einem Soft-Opening begonnen. „Wenn die Küche besetzt ist, die ersten Kellner mit dem Kassensystem umgehen können und der Zapfhahn funktioniert, dann schließen wir die Türen richtig auf und lassen alle Gäste hinein. Bei einer kleinen Karte können dann schonmal kleine Fehler im Arbeitsablauf behoben werden, so dass wir ab dem 15. Oktober Vollgas geben können“, so Micek abschließend.
Napoleon übernachtete übrigens 1813 mehrmals im Pirnaer Marieneck, aber bereits 1805 steuerte er vom heute zu Tschechien gehörenden Hügel Žuráň aus seine Truppenbewegungen zur Schlacht bei Austerlitz. Doch nicht nur das verbindet Pirna mit Tschechien, auch gibt es hier das einzige bilinguale deutsch-tschechische Gymnasium Sachsens. Und dass die böhmische Küche der sächsischen sehr ähnelt, ist auch hinreichend bekannt. „Einhundert tschechische Schüler lernen hier gemeinsam mit ihren deutschen Klassenkameraden. Unsere Partnerstadt Děčín ist nur etwas mehr als eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt“, so Oberbürgermeister Hanke. „Wir haben so viele ausländische Küchen in der Stadt, nur die tschechisch-böhmische fehlte uns noch. Umso mehr freue ich mich, wenn die Pirnaer hierherkommen – schließlich dürfen sie dann auch ein, zwei Bier mehr trinken, da sie ja dann nicht mehr fahren müssen.“
In Dresden ist Josef kein Unbekannter. Begonnen hat alles mit dem Restaurant Praha in Hellerau. Nachdem er das Objekt verlassen musste, fand er mit dem Hurvinek auf der Winterbergstraße ein neues Domizil. Inzwischen gibt es in Dresden Weißig im ehemaligen Gasthof ein weiteres Restaurant, dass Schwejk, ebenfalls mit tschechischer Küche, Biergarten und Gesellschaftsraum.
Josef kennt die tschechische Lebensart genau. Aus Teplice stammend, hat der heute 45-Jährige auch seine Ausbildung zum Hotelfachmann in Tschechien absolviert.
Wenn alles passt, können wir bereits Anfang Oktober eröffnen. Der offizielle Start ist dann für den 15.102022 geplant. Ein Name ist auch schon gefunden und bringt seine Verbundenheit zu Karl Gott zum Ausdruck.
Karel Gott spielt für mich eine besondere Rolle, so Josef. Für uns ist es der heilige Karel. Schon vor dem Tod des bekannten tschechischen Sängers und Entertainers hab ich begonnen, Schallplatten und Fotos von ihm zu sammeln. Diese zieren jetzt die Wände in unserem Karel Gott Zimmer im Restaurant Hurvinek, mit großem runden Tisch, eingerichtet von Martina Riedel, Dekorateurin der Moritzburger Ausstellung "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel".
Das Lokal befindet sich in bester Lage, direkt am Pirnaer Markt gegenüber des Tom Pauls-Theaters. Noch wird gemalert und umgestaltet. Die Räumlichkeiten werden in verschiedene Themenbereiche eingeteilt, ein Spielezimmer wird es auch geben.
Restaurant Babicka
Am Markt 20, 01796 Pirna
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