Pirna, 20.09.2022
Pirnas Oberbürgermeister Hans-Peter Hanke und der neue Pächter Josef Micek sind sich einig, dass diese Entscheidung sowohl für die Pirnaer und ihre Gäste, wie auch für den neuen Betreiber des ehemaligen Marienecks eine echte Bereichern werden wird.
Es geht um die Fortführung der Gastronomie am Pirnaer Marktplatz, die vor 10 Jahren als eines der letzten Sanierungsobjekte am Markt wieder in seiner Funktion als ältestes Wirtshaus der Stadt Pirna eröffnet wurde.
Der bisherige Betreiber hatte aufgegeben, nachdem Corona-Sanktionen und andere Umstände eine Fortführung für ihn unmöglich machten.
Josef Micek hat sich schon früh in diesen Standort verliebt. Damals als ich für die Tschechischen Kulturtage ein spezielles Catering in Pirna ausgeführt habe, ist mir dieses Haus mit seinem Gewölbe, den massiven Holzdecken und diesem ganz besonderen Flair mit dem Geschehen in der Pirnaer Altstadt bereits so positiv aufgefallen.
Ich durfte hier im Marieneck unsere Küche verkosten lassen. Zum damaligen Pächter sagte ich, dass er ein großartiges Haus hätte, das ich auch selbst betreiben würde. Jetzt stehe ich dank mehrerer Umstände wieder hier und bin der Betreiber“, so Micek weiter, „so schnell kann es manchmal gehen.“
In diesem Jahr waren wir dann zu den Pirnaer Hofnächten hier direkt vor dem Marieneck mit einem eigenen Stand und die Pirnaer haben mir dann quasi die endgültige Entscheidung abgenommen, denn der Zuspruch für unser Vorhaben war so groß da gab es kein Zweifeln mehr.
Napoleon übernachtete übrigens 1813 mehrmals im Pirnaer Marieneck, aber bereits 1805 steuerte er vom heute zu Tschechien gehörenden Hügel Žuráň aus seine Truppenbewegungen zur Schlacht bei Austerlitz. Doch nicht nur das verbindet Pirna mit Tschechien, auch gibt es hier das einzige bilinguale deutsch-tschechische Gymnasium Sachsens. Und dass die böhmische Küche der sächsischen sehr ähnelt, ist auch hinreichend bekannt. „Einhundert tschechische Schüler lernen hier gemeinsam mit ihren deutschen Klassenkameraden. Unsere Partnerstadt Děčín ist nur etwas mehr als eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt“, so Oberbürgermeister Hanke. „Wir haben so viele ausländische Küchen in der Stadt, nur die tschechisch-böhmische fehlte uns noch. Umso mehr freue ich mich, wenn die Pirnaer hierherkommen – schließlich dürfen sie dann auch ein, zwei Bier mehr trinken, da sie ja dann nicht mehr fahren müssen.“
In Dresden ist Josef kein Unbekannter. Begonnen hat alles mit dem Restaurant Praha in Hellerau. Nachdem er das Objekt verlassen musste, fand er mit dem Hurvinek auf der Winterbergstraße ein neues Domizil. Inzwischen gibt es in Dresden Weißig im ehemaligen Gasthof ein weiteres Restaurant, dass Schwejk, ebenfalls mit tschechischer Küche, Biergarten und Gesellschaftsraum.
Josef kennt die tschechische Lebensart genau. Aus Teplice stammend, hat der heute 45-Jährige auch seine Ausbildung zum Hotelfachmann in Tschechien absolviert.
Wenn alles passt, können wir bereits Anfang Oktober eröffnen. Der offizielle Start ist dann für den 15.102022 geplant. Ein Name ist auch schon gefunden und bringt seine Verbundenheit zu Karl Gott zum Ausdruck.
Karel Gott spielt für mich eine besondere Rolle, so Josef. Für uns ist es der heilige Karel. Schon vor dem Tod des bekannten tschechischen Sängers und Entertainers hab ich begonnen, Schallplatten und Fotos von ihm zu sammeln. Diese zieren jetzt die Wände in unserem Karel Gott Zimmer im Restaurant Hurvinek, mit großem runden Tisch, eingerichtet von Martina Riedel, Dekorateurin der Moritzburger Ausstellung "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel".
Das Lokal befindet sich in bester Lage, direkt am Pirnaer Markt gegenüber des Tom Pauls-Theaters. Noch wird gemalert und umgestaltet. Die Räumlichkeiten werden in verschiedene Themenbereiche eingeteilt, ein Spielezimmer wird es auch geben.
Restaurant Babicka
Am Markt 20, 01796 Pirna
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