Keine Frage – die meisten von uns wünschen sich volles, kräftiges Haar, mit dem sich
unterschiedlichste Stylings realisieren lassen und das dazu noch pflegeleicht ist. Doch so
unterschiedlich wie Menschen nun einmal sind, so verschieden fällt die Haarfülle und -
struktur aus, die wir von Mutter Natur bekommen haben. Während manche von klein auf
sehr feines, dünnes Haar haben, sehen sich andere mit dem Problem von immer lichter
werdendem Haar konfrontiert.
In einigen Fällen kann man zwar durchaus aktiv etwas dafür tun, den Haarverlust zu stoppen,
doch leider trifft dies längst nicht immer zu. Betroffene erleben durch eine stark
durchscheinende Kopfhaut, ausgeprägte Geheimratsecken oder mangelndes Haarvolumen
oftmals einen hohen Leidensdruck, der sich bei Frauen aufgrund sozialer Stigmatisierung
deutlich stärker ausprägt als bei Männern.
Es stellt sich also die Frage, wie man sich wirkungsvoll behelfen kann – mit einem
Oberkopfhaarteil aus 100% Echthaar, einer Haartransplantation oder gänzlich anderer Art?
Wir wollen hier das Thema näher beleuchten und die verschiedenen Optionen vorstellen.
Haarausfall stoppen: Ursachenforschung als erster Schritt
Unsere Haarstruktur an sich ist genetisch bedingt, kann sich jedoch im Verlauf des Lebens
durchaus wandeln, indem sich beispielsweise Wellen mit den Jahren verlieren oder kräftiges
Haar kontinuierlich feiner wird. Auf diese strukturellen Änderungen haben wir leider keinen
Einfluss.
Handelt es sich allerdings um Haarausfall, aufgrund dessen das Volumen konstant abnimmt
und das Haar an sich lichter wird, lohnt es sich, diesem gewissenhaft auf den Grund zu
gehen. Die Gründe hierfür können sehr vielschichtig sein. Bei Frauen versteckt sich je nach
Alter häufig eine hormonelle Umstellung dahinter, sodass man hier eventuell mit
entsprechender Medikation oder auch alternativer Behandlung entgegenwirken kann.
Weiterhin führen verschiedene Erkrankungen wie Schuppenflechten mitunter dazu, dass
einem die Haare ausfallen. Werden diese jedoch gezielt behandelt, lässt sich normalerweise
auch das Haarproblem in den Griff bekommen. Selbst übermäßiger Stress, eine extrem
ungesunde Lebensweise und falsche Ernährung können zu Haarausfall führen. Es macht
daher Sinn, alles abzuchecken, um frühzeitig gegenlenken zu können.
Bei unklaren Ursachen kann ein Besuch beim Dermatologen ratsam sein. Im Falle einer
intensiven Krebs-Behandlung erfahren viele Patienten ebenfalls den Verlust ihrer Kopf-,
teilweise sogar auch der Gesichtsbehaarung wie Wimpern oder Augenbrauen. Solange die
Haarwurzeln weiterhin intakt sind, wachsen jedoch gesunde Haare nach, das gilt auch für
andere Formen von vorübergehendem Haarausfall.
Die wohl häufigste Ursache ist schlichtweg eine normale Alterserscheinung, die
unterschiedlich früh einsetzen kann. Bei Männern bilden sich teilweise schon im jungen Alter
Geheimratsecken oder eine beginnende Glatze aus. Unabhängig von der konkreten
Ausprägung fühlen sich Menschen mit schütterem Haar schnell unattraktiv, weil ihr
Selbstbewusstsein ins Wanken gerät, sobald nicht mehr dem vermeintlichen Idealbild
entsprochen wird.
Haar verdichten: welche Möglichkeiten es gibt
Besteht keine Möglichkeit, den Haarausfall unter Kontrolle zu bekommen oder haben sich
bereits viele lichte Stellen gebildet, braucht man dennoch nicht zu verzweifeln. Die
folgenden Möglichkeiten stehen zur Verfügung, um sich wieder wohler im eigenen Körper zu
fühlen.
Kosmetische und pharmazeutische Produkte
Bei ersten Anzeichen von altersbedingtem Haarausfall kann tatsächlich schon das richtige
Shampoo oder eine regelmäßig angewendete Ampullenkur weiterhelfen. Enthaltene Stoffe
wie Koffein, Histin oder Biotin helfen, neues Haarwachstum anzuregen.
Selbst manche ätherischen Öle zeigen eine ähnliche Wirkung. Darüber hinaus gibt es auch in
Apotheken einige Präparate, welche durch hochdosierte Stoffe die Haarwurzeln stimulieren,
wobei manche davon verschreibungspflichtig sind.
Behandlung mit Wachstumshormonen
In manchen Kliniken, die sich auf ästhetische Behandlungen spezialisiert haben, wird die
PRP-Therapie (Platelet Rich Plasma) angeboten. Hierfür entnimmt man der betroffenen
Person eine geringe Menge Blut, aus der Plasma gewonnen wird, das besonders viele
Wachstumshormone und Thrombozyten enthält. Mithilfe von Mikronadeln wird dieses
anschließend in die besonders lichten Stellen der Kopfhaut injiziert, um positiv auf die
Haarwurzel-Stammzellen einzuwirken.
Extensions
Solange noch ausreichend Deckhaar vorhanden ist und sich die lichten Bereiche eher am
Unterkopf befinden, können mitunter sehr dünne Extension-Strähnen zum Einsatz kommen.
Um diese mittels Wärmezange oder Ultraschallgerät von unten mit dem eigenen Haar zu
verbinden, müssen die Haarwurzeln stark genug sein, das zusätzliche Gewicht zu tragen.
Wenn überall Haare ausfallen, kommt diese Option leider nicht infrage, weil die Extensions
mit ausfallen würden.
Haarverpflanzung
Hierbei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, dessen Resultat sich erst nach einiger
Zeit zeigt. Dennoch gilt die Verpflanzung – auch als Haarimplantation oder -transplantation
bezeichnet – als sehr Erfolg versprechende Methode, um langfristig wieder deutlich volleres
Haar zu bekommen. Sie eignet sich vor allem für Männer, die am Hinterkopf eine Glatze
bekommen, denn es muss an anderer Stelle (z.B. am Haarkranz) noch ausreichend Kopfhaut
mit gesunden Haarwurzeln für die Entnahme vorhanden sein.
Hier werden kleine Stücke chirurgisch herausgelöst und professionell verpflanzt, um damit
die lichten Stellen aufzufüllen. Unter Umständen muss der Eingriff mehrmals wiederholt
werden, bis das gewünschte Ergebnis vorliegt. Da die Kosten für diese Behandlung komplett
selbst zu tragen sind, haben sich inzwischen viele Alternativen im europäischen Ausland
etabliert. Selbstverständlich gilt es, sich hierüber vorab umfassend zu informieren.
Echthaarperücke
Kommt keine der zuvor genannten Optionen in Frage, bleibt schließlich noch die Überlegung,
sich eine Perücke anfertigen zu lassen. Hierbei unterscheidet man zwei Varianten: Solange
noch ausreichend eigenes Haar vorhanden ist, lässt sich darauf ein Oberkopfhaarteil mit
Clips befestigen, das auch als Hair-Topper bekannt ist.
Sollte der Kopf bereits zu kahl geworden sein, bietet sich stattdessen eine Vollperücke an,
die komplett übergestülpt und beispielsweise mit speziellem Perückenkleber befestigt wird.
Qualitativ hochwertige Perücken aus Echthaar lassen sich toll frisieren und sitzen so perfekt,
dass sie nicht als solche zu erkennen sind. Das gibt Betroffenen ein ganz neues Lebensgefühl
und die Chance zurück, sich zu gesellschaftlichen Events wie beispielsweise Silvester
besonders hübsch zu machen.
Schnitt und Styling: kleine Tricks mit großer Wirkung
Solange das Haar gerade erst anfängt, lichter zu werden, helfen zudem nicht selten schon ein
paar Kniffe weiter. Das A und O ist sicher, einen modernen Schnitt zu wählen, der optisch
mehr aus dem wenigen Haar herausholt. Bei Männern ist es zudem oft die bessere Lösung,
sich direkt eine Glatze zu rasieren, wenn nur noch ein Haarkranz übrig bleibt.
Das verleiht wesentlich mehr Charakter und wirkt lässig bis sportlich. Darüber hinaus lässt
sich beispielsweise mit Trockenshampoo in der eigenen Haarfarbe sichtbar mehr Volumen
vortäuschen.
Wenn es um helles und feines Haar geht, ist es wichtig, daran zu denken, dass jeder von uns einen einzigartigen Haartyp hat, der einen individuellen Ansatz erfordert. Es ist wichtig, nicht nur das Aussehen Ihrer Haare zu berücksichtigen, sondern auch ihre Gesundheit. Der erste Schritt ist eine schonende Haarpflege. Die regelmäßige Anwendung von milden Shampoos und Conditionern, die speziell für feines Haar entwickelt wurden, hilft, das Volumen zu erhalten und den Strähnen Leichtigkeit zu verleihen. Es lohnt sich auch, die häufige Verwendung von thermischen Werkzeugen zu vermeiden, um das Haar nicht zu überhitzen. In letzter Zeit achten viele auf Haarstärkungsverfahren wie Keratinglättung. Bevor Sie sich jedoch für diesen Schritt entscheiden, ist es wichtig, die Details zu prüfen und einen zuverlässigen…