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Mit dem Amuse-Gueule sprichwörtlich „Aus dem Nähkästchen geplaudert“

Autorenbild: Ramona NagelRamona Nagel
Christian Weidt mit zwei Menütellern im Restaurant Schönburger Palais

Zu Gast im Schönburger Palais in Lichtenstein


Lichtenstein/Sachsen, 24.03.2025

Wir sind ein klein wenig zu spät gekommen zum Kochsternstunden-Essen im Schönburger Palais in Lichtenstein. Großen Anteil daran hatten die Basketballer der NINERS, deren Auswärtsspiel gegen die Mannschaft aus Würzburg wir zu Hause mit dem Tablett verfolgten. Der Sieg kam später als für unsere pünktliche Abfahrt vorteilhaft. 10 Minuten Verspätung liegen noch im „akademischen Viertel“. Bei einem Essen, und gar einem Mehrgangmenü kann diese relativ kurze Zeitspanne allerdings alles durcheinanderwirbeln. Vorsichtshalber ein Anruf im Restaurant. Ein „alles gut, kommen Sie gut an“ steigerte die Vorfreude. In Lichtenstein bog die Fahrtroute des Navi von der Hauptstraße ab und führte uns durch eine enge Gasse direkt vor das historische Gebäude unterhalb der Burg, der Schein der Kerzen auf den Tischen war beim Aussteigen zu sehen.


Die Geschicke der Stadt Lichtenstein waren über Jahrhunderte eng mit dem Adelsgeschlecht der Schönburger verbunden. Das historische Palais wurde um 1706/07 erbaut, der Barock-Stil blieb bis heute erhalten.


Wir wurden herzlich von Simone Hetze begrüßt und zu unserem Tisch begleitet. Die beiden größeren Tische in dem nicht sehr großen Gastraum waren bereits durch zwei Gesellschaften belegt. Der Abend war nur für Kochsternstunden-Essen reserviert. Auf der Speisekarte stand ein Sechsgang-Menü. Die Gänge waren benannt nach der Hauptzutat: Krebs – Tomate – Steinbutt – Wagyu – Mango – Milch. Wir haben die Möglichkeit genutzt, auszuwählen und uns auf ein Viergang-Menü ohne Steinbutt und Milch fokussiert.


Es gab keinen Aperitif, was uns aber nicht störte. Der „Gruß des Hauses“ war eine echte Überraschung und zeigte das Verständnis des Hauses für Genussmomente. Er erinnerte an die bekannte Redewendung „Aus dem Nähkästchen geplaudert“. Serviert wurde tatsächlich ein nach beiden Seiten ausklappbares Nähkästchen aus Holz. Auf jeder ausgeklappten Seite auf schwarzen Linsen und im Mittelteil auf Reis drapiert je zwei kleine Happen zum geschmacklichen Hineinkommen ins Kochsternstunden-Menü.

Amuse-Gueule aus einem Nähkästchen

Bei der Vorspeise setzte sich das innovative Zusammenspiel von Kreation und Präsentation fort. Serviert wurde in Teig ausgebackener Krebs auf dem Teller und Ochsenbäckchen mit Gurkensalat auf Gelee im Glas. In der Mitte zwischen den beiden Gedecken platziert war eine rechteckige, mit Kunstmoos ausgelegte Dekoschale, darauf auf Muschelschalen eine Kaviar-Komposition. Simone Hetze erklärte die Speisen ausführlich. Wir haben so die Kreationen sehr gut verstanden. Nach einem Süppchen aus Tomate, Kaviar, Spinat und Orange wurde der Hauptgang serviert: Zartes Wagyu, Rettich, Miso, Eigelb und Pilzkroutons. Das Menü wurde mit einem von den Zutaten einfachen, von der Zusammenstellung aber raffinierten Dessert beendet. Auf den ersten Blick schien es ein Mangoeis zu sein. Tatsächlich verbarg sich unter einer zarten und mit Matcha dekorierten zarten Mango-Schicht mit Limette marinierter Reis. Dazu ein Port Ramos Pinto. Dieser Portwein vollendete die gelungene Auswahl an Weinen zu den einzelnen Gängen.



Für Restaurant-Inhaber und Küchenchef Christian Weidt sind die Kochsternstunden eine besondere Challenge. Drei Mal hat er diesen Wettbewerb gewonnen, im vergangenen Jahr den zweiten Platz belegt. Aber das genügt ihm noch lange nicht. „Es macht immer wieder Freude, etwas Besonderes zu kreieren und bei einem solchen Wettbewerb viele Gäste zu überzeugen“, meint Weidt. Durch die Kochsternstunden ist seine besondere Küche auch über Westsachsen bekannt geworden. Weidt arbeitet seit 2005 erfolgreich als Koch und Küchenchef in der Region Sachsen. Seine letzten Stationen vor Eröffnung des Schönburger Palais in Lichtenstein waren „The Westin Bellevue“ in Dresden und das Restaurant „Drei Schwanen“ in Hohenstein-Ernstthal. Seine Passion, Gerichte mit Eleganz und Leidenschaft zu kreieren, hat dieses Kochsternstunden-Menü erneut unter Beweis gestellt.


Die Kochsternstunden – der sächsische Wettbewerb der Spitzenköche – wurde am 16. März nach reichlich fünf Wochen beendet. Insgesamt nahmen 46 Restaurants teil. Der Gewinner und die Platzierten werden heute Nachmittag in Dresden bekannt gegeben.


Ramona Nagel
Ein Beitrag von Ramona Nagel
 

Restaurant Schönburger Palais

Schloßberg 19, 09350 Lichtenstein/Sachsen

037204 601010

Mo. – Di.: Ruhetag

Mi. – Sa.: 17:00 – 22:00 Uhr

So.: 12:00 – 22:00 Uhr


Seit Juli 2017 baut der Unternehmer Christoph Rabe, nach sächsischer Traditionköstlichen Wein an. Hinter unserem Haus (ein Objekt der Arcor Real Estate GmbH), Südhanglage, werden sich in den kommenden Jahren Trauben entwickeln. Bleiben Sie gespannt und lassen Sie sich von uns im Schönburger Palais verführen!


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