Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie: Große Erwartungen – aber auch große Zweifel
- Lust auf Dresden
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Gäste hoffen – aber glauben nicht wirklich daran
Dresden, 23.04.2025
Die geplante Mehrwertsteuersenkung auf Speisen in der Gastronomie sorgt bundesweit für Diskussionen – nicht nur in der Branche selbst, sondern auch bei den Gästen. Ab Januar 2026 soll dauerhaft wieder der reduzierte Steuersatz von 7 Prozent gelten, nachdem dieser zum Jahresbeginn 2024 auf 19 Prozent angehoben wurde. Viele Verbraucher verbinden mit der Rücknahme vor allem eins: die Hoffnung auf günstigere Restaurantpreise.
Gäste hoffen – aber glauben nicht wirklich daran
Eine aktuelle Umfrage zeigt: Rund die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass die Preise in Restaurants durch die geplante Steuersenkung sinken könnten. Gleichzeitig sind viele jedoch skeptisch, ob diese Entlastung tatsächlich auf dem Bon sichtbar wird. Die Mehrheit der Gäste hält die Senkung grundsätzlich für sinnvoll, doch über 40 Prozent rechnen nicht mit echten Preisnachlässen.
Gastronomen kämpfen mit Kosten
Für viele Betriebe steht weniger die Möglichkeit zur Preissenkung im Vordergrund, sondern vielmehr die Chance, Kostensteigerungen abzufedern. Hohe Ausgaben für Energie, Personal, Lebensmittel und Mieten stellen die Gastronomie nach wie vor vor große Herausforderungen. Eine Steuererleichterung könnte helfen, den Druck zu mildern – jedoch ohne automatisch für sinkende Preise zu sorgen.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Dass Gäste bei niedrigeren Preisen häufiger essen gehen würden, ist naheliegend. Doch der Preisdruck in der Gastronomie ist real – und wird von vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern durchaus erkannt. Für die Branche könnte die Senkung daher vor allem ein Signal der Unterstützung und Stabilisierung sein, das langfristig auch dem Gast zugutekommt – etwa durch bessere Qualität, faire Löhne oder Investitionen in Service und Ambiente.
Klare Kommunikation gefragt
Ein zentraler Punkt wird sein, wie offen und ehrlich Gastronomen kommunizieren, was mit der Steuererleichterung geschieht. Wenn Gäste verstehen, dass stabile Preise oder neue Angebote durch die Ersparnis möglich werden – auch ohne eine direkte Senkung – kann das Vertrauen schaffen und langfristig die Bindung stärken.
Fazit: Die Rückkehr zur 7-Prozent-Mehrwertsteuer für Speisen weckt berechtigte Erwartungen – aber sie ist keine Garantie für Preisnachlässe. Stattdessen bietet sie Gastronomiebetrieben eine Chance, wirtschaftlich zu atmen und gleichzeitig in Qualität und Gästezufriedenheit zu investieren. Für alle Seiten gilt: Ein ehrlicher Dialog ist oft wertvoller als ein schneller Rabatt.
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