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Lust auf Dresden

Lust auf Dresden - Rück- und Ausblick!


Lust auf Dresden - Rück- und Ausblick!

Dresden, 31.12.2021

Liebe Leser,

der kulinarische Jahresrückblick wie auch die Vorausschau auf das neue Jahr sollten gespickt mit vielen tollen Erlebnissen und Highlights sein. Doch leider sieht die Realität wieder einmal ganz anders aus.

Wer im letzten Jahr noch geglaubt hat, dass wir alle in diesem Jahr zurück in gewohntes Fahrwasser kehren und unsere Lust auf die Dresdner Region auch kulinarisch in vollen Zügen leben und genießen können, der hat sich geirrt!


So gern wir euch allen Inspirationen, Impulse und einen prallgefüllten Eventkalender für das neue Jahr in Aussicht stellen würden, die aktuelle Situation zeigt sich ähnlich wie zu Beginn diesen Jahres, begleitet von weiteren Einschränkungen, Schließungen und der großen Ungewissheit - wie weiter für und in der Branche, wie weiter für uns alle?


Und so gehen wir in einen Jahreswechsel, an dem zwischen 15.00 Uhr am 31. Dezember und 9.00 Uhr am 1. Januar ein landesweites Verbot von Menschenansammlungen gilt, die über zehn Personen hinausgehen, und zwar „auf publikumsträchtigen Plätzen und ihrem weiteren Umfeld“ – wo genau, müssen die Kommunen festlegen.

Die kulinarischen Genüsse in unserer Region müssen aktuell in den Gasträumen bereits um 20 Uhr enden, kaum Zeit unter der Woche nach Arbeit Essen zu gehen und mittlerweile für viele Gastronomen auch nicht mehr wirtschaftlich.

Die Weihnachtsgans und das Menü kam via Lieferservice und wer nicht Genesen oder Geimpft ist, wird seit Wochen ganz abgewiesen. Wie schwer diese Eingriffe in unsere Grundrechte wiegen und was das mit den Menschen macht, spüren wir täglich und dieses Gefühl ist kaum noch zu ertragen.


Die Einschränkungen unserer Grundrechte haben weiter zugenommen, begleitet von einer andauernden Spaltung hinein bis in die privatesten Bereiche unseres Lebens.

Hieß es noch zu Beginn des Jahres aus unserer politischen Führungsriege, keine weiteren Lockdowns, Niemanden ausgrenzen, benachteiligen oder in irgendwelche Entscheidungszwänge bringen zu wollen, so steht diese Politik jetzt zum Jahresende wie selbstverständlich genau für diese Maßnahmen und hat damit in einem nie dagewesenen Ausmaß an Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren.


Zu keinem Zeitpunkt gab es Konsequenzen, Entschuldigung, Kursänderung und positives Handeln. Angst schwebt über allem und Angst beherrscht das Geschehen. Angst politische Verantwortung zu übernehmen, Angst die sich wiederholenden Fehler endlich abzustellen und neue Wege zu gehen, Angst die Meinungsfreiheit zuzulassen, den offenen und fairen Dialog zu führen, Angst die Stimmen aus der Bevölkerung zu hören, die Angst der Unternehmen zu sehen und endlich zu beginnen, die selbst erlassenen Verfügungen auf deren Sinnhaftigkeit zu überprüfen.


Die Forderungen der Branche an die Politik lesen sich ähnlich wie zu Beginn des Jahres. Hinzugekommen sind jetzt die in den Ländern ganz unterschiedlich gehandhabten G-Regelungen, die zu weiteren Verunsicherungen für Gäste wie Mitarbeiter geführt haben. Die sehr angespannte wirtschaftliche Situation in vielen Betrieben zum Jahresende, die sich bis tief ins neue Jahr auswirken wird, macht zudem weitere staatliche Unterstützungen notwendig. Wo kommt dieses Geld überhaupt her und wer bezahlt dafür letztendlich?

Eines steht zumindest fest und ist sicher, die für diese Politik verantwortlich zeichnen, zahlen sich pünktlich ihre Bezüge und steuerfreie Prämien dazu!


Es gibt eine ganze Reihe an Ungereimtheiten, die ein vernünftiges Planen schier unmöglich machen. Wenn z.B. ein Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen wegen der pandemischen Rahmenbedingungen schließt, ohne dass eine amtliche Anordnung vorliegt, sollte zwingend der Anspruch auf Überbrückungshilfe gewährleistet sein. Kurzarbeitergeld, existierende Förderlücken, Ergänzung der Überbrückungshilfen zum verringerten Jahresendgeschäft, Umsatzausfallentschädigung auch für die Händler der Weihnachtsmärkte, Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge, Geltendmachung der Lohnkosten für Mitarbeiter die nicht unter KUG fallen. Klarheit hierüber herrscht vielerorts nicht!


Die verschärften Corona-Regelungen haben verheerende Auswirkungen insbesondere auch für Restaurants und Hotels. Mit der Einführung der 2G-Regelung in Sachsen verschlechterte sich die Lage im Gastgewerbe von Tag zu Tag. Die Betriebe erlebten gerade in der Vorweihnachtszeit eine gewaltige Stornierungswelle, Umsatzeinbrüche bis zu 80 Prozent und Mitarbeiter, die wieder nach alternativen Berufen suchen, die Abwanderungswelle in der Branche hält weiter an.


Kaum ein menschliches Bedürfnis ist so elementar wie Essen. Wir alle brauchen das gesellschaftliche Leben, das Miteinander, den Austausch und die Kommunikation. Die Gastronomie übernimmt hierfür, ähnlich wie Kunst und Kultur, eine wichtige Aufgabe und nimmt daher auch einen ganz besonderen Stellenwert in unserer Gesellschaft ein.

Es braucht zum Jahresende und für den anstehenden Jahreswechsel die Hoffnung und Zuversicht auf wirkliche Veränderungen, die Planungssicherheit auch für die Gastro-Branche mit sich bringen.


Wir wünschen allen Lesern ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr, unseren Partnern Kraft und Zuversicht auf eine schnelle Rückkehr zum gewohnten Geschäftsbetrieb, um jeden Restaurantbesuch wieder zu einem wirklich genüsslichen Erlebnis werden zu lassen, in jeder Hinsicht.


Die Redaktion Lust auf Dresden

Dirk Andersch

 

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