Dresden, 25.09.2023
Am letzten Donnerstag startete in der RINNE das Pichmännel Oktoberfest in den diesjährigen Gaudi-Marathon!
An 14 Tagen, vom 21.09. bis zum 07.10.2023 erwartet der Veranstalter Feldschlößchen, täglich bis zu 3.500 Besucher. Geboten wird ein „maßgeschneidertes“ Programm, unvergleichliche Stimmung, fesche Dirndl und Lederhosen, bunt erleuchtete Schaustellerbetriebe und fidele Musikanten.
Auch im neunten Jahr ist die Stimmung großartig und die Nachfrage ungebrochen. Bereits im Vorverkauf wurden über 44.000 Tickets der rund 50.000 Tickets verkauft.
Wir waren zur Eröffnung dabei und haben ausgelassen mitgefeiert. Die Maß kostet auch in diesem Jahr 11,90 EUR und die Gläser werden dabei gut und korrekt gefüllt. Anderenorts kann man das nicht immer behaupten und auch die Preise haben da weiter zugelegt. So kostet z.B. die Maß auf der Münchner Theresienwiese in diesem Jahr bis zu 16,50 EUR.
Bombenstimmung mit Live-Musik von der Bühne ist an jedem Tag garantiert. Überall wird auf und neben den Biergarnituren getanzt. Rummelflair mit Lebkuchenherzen, Schießbude, Tal- und Bergbahn, Riesenrad, Hau-den-Lukas und Armdrücken gibt es inklusive.
Wo viel getrunken wird, da wird auch öfter aufs Klo gegangen. Die Anordnung der Sanitäreinrichtungen wurde verändert und wir hatten den Eindruck, dass das große Gedrängel und lange Anstehen dadurch vermieden wird.
Herausforderung Versorgung
Neben dem begehrten Oktoberfestbier gibt es natürlich auch reichlich zu Essen.
Andreas Wünsche, der mit seiner W.O.K. Gastronomie und Catering GmbH & Co. KG, schon von Beginn an Pichmännel-Partner bei der Feldschlößchen-Sause ist, sorgt für das leibliche Wohl der Zeltgäste und setzt dabei auf Altbewährtes.
Und so findet man auf der Karte wieder den Renner unter den Bestellungen, den halben Goldbroiler für 13,90 EUR. Die Speisekarte liest sich für uns wie bei einem typischen Restaurantbesuch und hat eine erstaunliche Vielfalt zu bieten.
Schweinshaxe, Riesenschnitzel (300 g), verschiedene Suppen, Bratwurst, auch mit Sauerkraut und Kartoffel-Gurkensalat, Currywurstpfanne, Backkartoffel, Burger, Jungschweinebraten, Rindergulasch oder passend zum Fest Obatzter und Brezeln. Auch an fleischlose Speisen ist gedacht. Pasta mit Ragout oder Beyond Meat Burger mit Krautsalat, Käse und hausgemachter Barbecuesauce sind zu haben.
In den acht VIP Bereichen werden außerdem drei unterschiedliche Brotzeitbrettl "Pichmännel"-Menüs angeboten. Die Preise variieren zwischen 35,50 EUR, 38,50 EUR und 43,50 EUR. Dafür gibt es aber auch eine Menge zu futtern. Wahlweise Broiler, Ente, verschiedenen Fisch aus regionaler Zucht, Burger, Käse, kalter Braten, verschiedene Wurstsorten, Ragout und geschmorte Ochsenbäckchen.
Wer mit einer Flanierkarte im Zelt unterwegs ist, der kann sich am Ausschank mit Getränken und kleinen Snacks versorgen.
Wie aber ist das alles zu stemmen?
Wir haben beim Caterer nachgefragt und uns zum gestrigen Frühschoppen die Abläufe erklären und zeigen lassen. „Im großen Festzelt haben bis zu 3.800 Personen an 8-er bzw. 10-er Tischen Platz“. „Davon entfallen 500 auf die sogenannten frei beweglichen Flaniergäste, die sich ohne Tischplatz frei im Zelt bewegen, beschreibt Andreas das Terrain“. „Um die riesen Gästezahl schnell und reibungslos zu bewirten, braucht es eine ausgeklügelte Logistik“.
„Wir arbeiten mit 85 Servicekräften, die sich in Teams die 20 Reviere im Zelt teilen“. „In der Küche sorgen 25 Mitarbeiter für die Speisezubereitung“. „Weitere 35 Mitarbeiter arbeiten im Ausschank an vier Stationen und in der Logistik. „Sie kümmern sich um die Versorgung, den Nachschub, Geschirr, Abwasch etc.“, so Andreas.
„In der Küche gibt es Zubereitungsbereiche, an denen die jeweiligen Speisen und Brotzeitbrettl zusammengestellt werden“. „Bevor der Kellner die Küche verlässt, prüft ein Mitarbeiter den Bon und gleicht diesen mit den Portionen auf dem Schlitten ab“. „Als Schlitten werden die großen Tabletts bezeichnet, für die es in Vorbereitung auf diese herausfordernde Tätigkeit, eine Art Tragetraining gibt, genauso wie für die Maßkrüge und andere Transportabläufe“, erklärt uns Andreas weiter.
„Die Luft im Küchenzelt ist heute am frühen Nachmittag erträglich, doch wenn die Sonne voll draufsteht, dann geht es hier echt heiß her“.
„Im Durchschnitt wird alle 12 Sekunden ein Maß gezapft und der Service bringt je nach Kondition zwischen sechs bis acht Maßkrüge an die Tische“. „Einen internen Rekord gibt es nicht, aber wir haben schon Kollegen gesehen, die 13 Krüge schaffen“.
„Klar, dass diese schweißtreibende Arbeit ordentlich vergütet werden muss“. „Das Trinkgeld geht in einen Topf und alle sind daran beteiligt, egal wo sie im Einsatz sind“.
Wieviel der Einzelne in den 14 Tagen verdient, will uns Andreas nicht verraten. „Sicher kommen wir nicht an die Zahlen von München oder Stuttgart“. „Dafür ist das Zelt auch zu klein, aber lohnen tut es sich schon, sonst wäre die Nachfrage auf diese Jobs nicht so begehrt“.
In Dresden schmeckt das Bier besonders gut
„Der Gast trinkt hier in Dresden ca. 2,3 Liter Bier - gerechnet über alle Gäste“. „Das entspricht einem pro Kopf Umsatz von rund 25,00 EUR“ nur für Getränke“. „Damit wird in Dresden mehr getrunken als auf vergleichbaren Festen in Deutschland“, laut Andreas. Woran das liegt, kann er uns nicht erklären.
„Deutlich über 100.000 Liter Festbier werden in den 14 Tagen gebraut“. „Dreimal pro Woche wird das Bier geliefert und nie ausgehen, das ist garantiert“, so Andreas.
Und während wir noch im Gespräch sind, beginnt die Band des Abends zu spielen und sorgt wie auf Kommando für eine Wahnsinns-Stimmung, bei der gefühlt das ganze Zelt mitsingt, schunkelt und die Maß zum Prosit nach oben reißt.
Ein Beitrag von Dirk Andersch
(Redaktion Lust auf Dresden)
Pichmännel-Oktoberfest, RINNE Dresden
Ostragehege, Messering 6, 01067 Dresden
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