Gohrisch, 21.04.2023
Gestern trieb mich bereits am frühen Morgen der Hunger um. Und da ich beschlossen hatte meine Vorräte zu dezimieren stöberte ich durch die Schränke. Dabei fielen mir weiße, getrocknete Bohnen in die Hände. Ok, Bohneneintopf ist eine gute Sache und da der April viel zu kalt ist und es immer noch nach Winter aussieht hätte so ein Bohneneintopf gut in die Zeit gepasst.
In der Tiefkühltruhe lagen dann zwei rohe Bratwürste vom Reh (geht natürlich auch jede andere grobe Bratwurst) – das passt nicht zum Eintopf. Also erinnerte ich mich an eine Grillbeilage, die ich vor zwei Jahren gekocht hatte und die den Namen Cowboy-Bohnen erhalten hatten. Superlecker und im Dutch Oven zubereitet war das ein Hingucker beim Grillfest. Allerdings wollte ich gestern nicht grillen und ich entschied mich auf die Herstellung auf dem Herd. Eine erste Anregung holte ich mir bei Anne Wildeisen und wandelte das Rezept dann für mein Anliegen um. Ich kann nur sagen: die Cowboys hatten Recht – Bohnen sind wunderbar. Deshalb habe ich die Bohnen nun Chuckwagon genannt, denn im Wilden Westen wären diese Bohnen sicherlich sehr gut angekommen.
Also legte ich die trockenen Bohnen in Wasser ein und erst am Abend begann das Kochen. Trockene Bohnen muss man nicht zwingend in kaltes Wasser einlegen, allerdings verkürzt sich dann die Kochzeit erheblich und der Gehalt an Oligosacchariden verringert sich, wodurch die Bohnen leichter verdaulich sind.
Verwendet man die trockenen Bohnen, dann brauchen diese rund 2,5 Stunden, im Gegensatz zu den eingeweichten Bohnen, die mit rund 1 Stunde Garzeit auskommen. Das Bohnenwasser darf auch gesalzt werden, eine signifikante Verlängerung der Kochzeit ist damit nicht verbunden – es ist eher ein Mythos.
Auf jeden Fall ist es eine Crossover-Küche, da ich heimische Wildbratwürste verwendete, dann eine Zubereitungsart aus den Tagen der amerikanischen Siedlungszeit und gewürzt habe ich dies mit einem guten Schuss der orientalischen Gewürzmischung Berbere, die man natürlich bei mir im Shop kaufen kann: https://spitspot.shop/lebensmittel/gewuerze/577/berbere-breite-und-intensive-aromen-in-schoener-schmuckdose
Jetzt geht es zu den Zutaten und dann kann endlich gekocht werden. Ich wünsche Euch einen guten Appetit und kocht die Bohnen gerne als Beilage für das nächste Grillfest – Eure Lieben werden erstaunt sein, was man aus diesen „trockenen Dingern“ machen kann.
Viel Erfolg beim Nachkochen und guten Appetit
Dr. Voss
ZUTATEN
Für die Bohnen1:
240 g Bohnen weiß, trocken
Wasser
Salz
1 Lorbeerblatt
Thymian
optional:
1 Dose Bohnen, weiß (400 g)
Für die Bohnen 2:
80 g geräucherter. durchwachsener Speck
2 Bratwürste (Wild oder Schwein, beides grob und roh)
1 Esslöffel Öl
2 Schweinsbratwürste
2 mittlere Zwiebel
2 Knoblauchzehe
200 g Cherrytomaten
Salz
Pfeffer
2 TL Tomatenmark
0.5 dl Cognac oder Brandy
1.5 dl Gemüsebouillon
2 EL Sojasauce
1 TL Berbere
0.5 dl Rahm 20% (Debic)
Für das Fertigstellen:
1 Bund Schnittlauch
1 EL Joghurt oder Crème fraîche
ZUBEREITUNG
Bohnen 1:
Bei getrockneten Bohnen die Einweichzeit beachten (siehe Text). Dann die Bohnen vorkochen, das Bohnenwasser kann mit etwas Kräutern und Lorbeer gewürzt werden, auch Salz ist zugelassen. Wenn der Garpunkt der Bohne erreicht ist, können die Bohnen in ein Sieb gegeben werden. Sollten die Bohnen aus der Dose genommen werden, dann müssen die Bohnen zuerst in ein Sieb gegeben, heiß abgespült und erst dann verwendet werden.
Bohnen2:
Den Speck quer in 1 cm breite Streifen schneiden. In einem Schmortopf oder Bräter das Öl erhitzen. Den Speck darin bei guter Mittelhitze 8−10 Minuten anbraten.
Den Speck aus dem Topf nehmen und die Bratwürste von allen Seiten schön braun braten. Diese sind dann in der Mitte noch roh, werden jedoch später in den Bohnen bei leichter Hitze gargezogen.
Inzwischen die Zwiebel und die Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Die Cherrytomaten halbieren und die Schnittflächen mit Salz und Pfeffer würzen. Die Bratwürste herausnehmen. Im Bratensatz von Speck und Bratwurst die Zwiebel und den Knoblauch andünsten. Das Tomatenmark beifügen und kurz mitrösten. Dann den Cognac oder Brandy angiessen, flambieren und einmal kräftig aufkochen. Die Bouillon sowie die Sojasauce beifügen und aufkochen und ordentlich würzen.
Die vorbereiteten Bohnen zusammen mit dem Rahm beifügen. Die Bratwürste in die Bohnen legen und garziehen lassen (Kerntemperatur 65 Grad). Danach die Cherrytomaten sorgfältig untermischen und die Bohnen wenn nötig mit Berbere, Salz sowie Pfeffer abschmecken.
Fertigstellen:
Die Bohnen auf einen Teller mittig platzieren, die Bratwürste auf die Bohnen legen und den Schnittlauch in Röllchen über das fertige Gericht streuen.
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Dr. Torsten Voß, Gewürze, Essenzen, Genussmittel, Rezepte, Kochkurse, Heimatküche
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