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Lust auf Dresden

Digitaler Biergarten?


Digitaler Biergarten?
Digitaler Biergarten?

Dresden, 11.07.2022

Es gibt nichts, was es nicht gibt. So oder ähnlich könnte man das Projekt bei Tobit.Software bezeichnen, mit dem am 01.07.2022 im westfälischen Ahaus der erste digitale Pop-up Biergarten eröffnet wurde.


Vielleicht bin ich zu alt, es entspricht zumindest nicht meiner Philosophie und Einstellung zum Gastgewerbe, dass wir uns gerade auch in dieser Branche immer mehr weg vom Mensch hin zur digitale Maschine bewegen.


Es liest sich wie ein wunderschöner Beitrag zur Verbesserung unserer Lebensqualität, ausgemalt mit allen Vorteilen der digitalen Welt, in die wir hineinwachsen. Doch die Geschichte hat uns noch immer gelehrt, jeder vermeintlich technische Fortschritt, hat auch immer seine Kehrseiten, die gern unter den "Biertisch" gekehrt werden und genau die stehen ganz oft für unsere ganz natürlichen Bedürfnisse, die Kommunikation und den Austausch Mensch zu Mensch.


In dem Biergarten, der mit 42 Tischen Platz für mehr als 400 Gäste bietet, kommt die Software chayns zum Einsatz. Das Bestellen und Bezahlen ist ausschließlich nur digital und ohne Bargeld möglich. Solche Systeme kennen wir ja bereits, die auch in Dresdner Restaurants schon Einzug gehalten haben.

Laut Angaben des Biergartenbetreibers reichen so im Regelbetrieb ein Barkeeper und ein bis maximal zwei Servicekräfte aus, um den Biergarten zu betreiben.

Mal abgesehen von der Vorstellung, der Schillergarten mit seinem wunderschönen Biergarten würde mit einer Handvoll Personal betrieben, wer kümmert sich dann um die Ordnung bei 400 Plätzen, wer sorgt für das Abräumen und Reinigen der Tische, wer bringt Wasser für unsere Vierbeiner, wer schaut, ob Gäste zufrieden sind und und und.


Grade im großen Biergarten des Schillergarten kann der Gast erleben, was es heißt, dass Menschen für und mit Menschen da sind, um gemeinsam Biergartenstimmung zu leben.


Wir sind auf dem besten Weg uns abzuschaffen. Seit Jahren betreiben wir eine Entwicklung, die uns in vielen Bereichen überflüssig macht. Ob das immer Einher mit Fortschritt und Lebensqualität geht, bleibt allzu oft ungefragt und genau das sollten wir hinterfragen, denn es sind noch immer wir Menschen, die diese Entscheidungen treffen.

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