Dresden, 05.08.2024 (Friedrichstadt)
Sachsens größte Getreidemühle will ihre Kapazitäten um 50 Prozent erweitern.
Seit 1913 prägt die von der Familie Bienert errichtete Hafenmühle mit ihrem 63 Meter hohen
Turm als weithin sichtbares Industriedenkmal die Stadtsilhouette Dresdens. Die Dresdener
Mühle ist Sachsens größte Getreidemühle und verarbeitet täglich ca. 600 Tonnen Getreide
zu Weizen- und Roggenmehlen sowie zu Spezialprodukten für das Bäckerhandwerk und die
Lebensmittelindustrie. Vor zehn Jahren hat das mittelständische Familienunternehmen
Bindewald und Gutting die Dresdener Mühle übernommen und seitdem am Standort
Dresden etwa 15 Millionen Euro investiert. In den nächsten Jahren soll erneut in bedeuten-
dem Umfang in die Weiterentwicklung des Unternehmens investiert werden. Die Kapazitäten sollen um rund 50 Prozent erweitert werden, etwa 40 Millionen Euro Investitionen sind geplant. Details gibt das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt.
Die Kunden erwarten zunehmend spezialisierte Mehlqualitäten und funktionale Mehlmischungen
Die Bäckereibetriebe, die Lebensmittelindustrie und letzten Endes die Verbraucher stellen
an das Sortiment der Dresdener Mühle immer höhere Anforderungen. So sind zunehmend
nachhaltig produzierte und individualisierte Mehle für immer speziellere Produkte gewünscht, zum Beispiel für Backwarenspezialitäten wie Croissants und Donuts oder Süßwaren wie Waffeln. „Vor fünf Jahren haben wir 60 verschiedene Getreidequalitäten zu 40 bis 50 Mehlen und Mehlmischungen vermahlen“, erläutert Dirk Willkomm, verantwortlich für Verkauf / Anwendungstechnik und Mitglied der Geschäftsleitung der Dresdener Mühle. „Heute sind es 67 Getreidequalitäten und bis zu 60 Mehlmischungen, die separat verarbeitet und gelagert werden müssen. Dafür benötigen wir Kapazitäten.“
Immer mehr Verbraucher bevorzugen regional und nachhaltig erzeugte Lebensmittel
Mit dem Ausbau des Unternehmens will die Dresdener Mühle auch den Wünschen von
immer mehr Verbrauchern nach regional und nachhaltig erzeugten Lebensmitteln weiterhin
Rechnung tragen. „Schon heute wachsen 90 Prozent des Getreides, das in der Dresdener
Mühle verarbeitet wird, in Sachsen bzw. in angrenzenden Bundesländern, maximal 100 Kilo-
meter von Dresden entfernt“, erklärt Konstanze Fritzsch, verantwortlich für Getreideeinkauf / Anbauberatung und Mitglied der Geschäftsleitung der Dresdener Mühle.
Der Export von Mehlen anstelle von Getreide stärkt die Wertschöpfung in Sachsen
Ein weiterer Grund für den geplanten Ausbau der Kapazitäten der Dresdener Mühle liegt in
den Exportzielen des Unternehmens. „Sachsen ist ein Exportland von Getreide – hier wird
mehr Getreide angebaut als für den Bedarf der eigenen Bevölkerung benötigt wird“, erklärt
Dirk Willkomm. „Indem wir nicht das Getreide exportieren, sondern es hier zu Qualitäts-
mehlen für den Export verarbeiten, bleibt ein weiterer Teil der Wertschöpfungskette in
Sachsen. Das stärkt die Wirtschaftskraft des Freistaates.“
Mit dem Programm „Ährenwort“ ist die Mühle seit 30 Jahren auf dem richtigen Weg
Die Zukunft der Dresdener Mühle ist eng mit dem Qualitätskonzept „Ährenwort“ verbunden,
das vor mehr als 30 Jahren durch die Dresdener Mühle sowie Landwirte und Bäcker aus der
Region ins Leben gerufen wurde. Seit 1993 garantiert es Sicherheit, Transparenz und die
Rückverfolgbarkeit der Backwaren vom Ährenwort-Bäcker über die Mühle bis zum Feld des
Landwirts. Aktuell arbeiten ca. 200 Landwirte und ca. 200 Bäcker in diesem Programm, das
bereits 2013 mit dem Sächsischen Umweltpreis ausgezeichnet wurde. In der Dresdener Mühle angestellte Bäckermeister, Lebensmitteltechnologen und Agraringenieure unterstützen als Fachberater die Ährenwort-Landwirte und Ährenwort-Bäcker.
Die Dresdener Mühle ist Ausbildungs-Kompetenzzentrum der ganzen Mühlengruppe
Sehr gut ausgebildete Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind die Basis für die weitere
erfolgreiche Entwicklung der Dresdener Mühle. „Gerade in die Ausbildung hat das
Unternehmen in den letzten fünf Jahren enorm investiert“, erläutert Norman Krug,
verantwortlich für Produktion / Technik und Mitglied der Geschäftsleitung der Dresdener
Mühle. Sie fungiert heute als Ausbildungs-Kompetenzzentrum für die gesamte
Unternehmensgruppe Bindewald und Gutting. Das Backtechnikum der Dresdener Mühle ist
ein wichtiger Teil des Ausbildungskonzeptes. Im Jahr 2023 wurde die Dresdener Mühle durch die IHK als vorbildlicher Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet. Momentan lernen hier zwölf junge Leute – 2019 waren es drei.
Über die Dresdner Mühle - Zahlen & Fakten
Die Dresdener Mühle wurde 1913 durch die Familie Bienert gebaut, die bereits die
Hofmühle in Plauen betrieb. Unweit des historischen Stadtzentrums am Alberthafen
produziert sie mit ihrer modernen Vermahlungsanlage täglich ca. 600 Tonnen
Weizen- und Roggenmehle sowie Spezialprodukte für das Bäckerhandwerk und die
Lebensmittelindustrie. Mit ihrem 63 m hohen Mühlenturm ist die Dresdener Mühle
ein weithin sichtbares Industriedenkmal und Sachsens größte Getreidemühle.
Die Dresdener Mühle ist mit moderner Mühlentechnik, einem hochqualifizierten
Mühlenlabor mit Backtechnikum, einer effizienten Getreideannahme und einer
modernen Verladeanlage ausgestattet.
Der überwiegende Teil der belieferten Bäckereien und Industriekunden befindet sich
in Sachsen (35 Prozent), Süd-Brandenburg, Ost-Thüringen und Teilen Sachsen-
Anhalts. Rund 25 Prozent der Markenmehle werden in das EU-Ausland exportiert.
Seit 1996 ist die Mühle auch im Lebensmittel-Einzelhandel vertreten. Seit 2004
werden Markenmehle für die Fa. Kathi produziert.
2024: 67 verschiedene Getreidequalitäten werden verarbeitet zu ca. 50 – 60
verschiedenen Mehlen und Mehlmischungen (2019: 60 verschiedene
Getreidequalitäten und ca. 40 – 50 verschiedene Mehle und Mehlmischungen)
Weizenprodukte: Weizenmehl und –vollkornmehl/ Grieß und Dunst/ Weizen
Ganzkorn gereinigt/ Weizenvollkornschrot/ Weizenkeime, -kleie und Mischungen
Hartweizenprodukte (Durumgrieß)
Roggenprodukte : Roggenmehle und -vollkornmehle/ Roggenschrot und -
vollkornschrot/ Roggen Ganzkorn gereinigt/ Roggen gequetscht und flockiert
Dinkelprodukte :Dinkelmehl und –vollkornmehl, Dinkelschrot, Dinkel Ganzkorn
gereinigt sowie Spezialmehle wie Stollenmehl, Feinbackmehl, Mehl mediterran, Keks-/
Waffelmehl, Kräcker-/Sticksmehl/ Croissant- und Donutmehl/ Mehl zur Herstellung
von Knödeln u.a.m.
Dresdener Mühle GmbH
Waltherstr. 2, D-01067 Dresden
Telefon: 0351 49 96 430
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