Dresden 27.06.2021 (Blasewitz)
Frühstück, Mittag, Kaffeezeit
Clemens Eisold erweitert mit seinem Team die Torten-Kompetenz des Café Toscana
um einen Mittagstisch und plant für 2023 einen Eispavillon.
Avocado-Toast mit pochiertem Ei, Lachsfilet an Kräuter-Risotto–diese Gerichte klingen für
Kaffeegäste im Café Toscana nicht gerade typisch für die 125jährige Tradition des Hauses am
Blauen Wunder. Und doch sind das Frühstücksangebot und herzhafte Gerichte schon lange
Teil der Speisekarte und erfreuen jene Gäste, die sich für Süßes eher nicht begeistern. Quiche
und Ragout Fin vom Kalb sind die beliebtesten herzhaften Klassiker auf der Standardkarte.
Sie wird nun durch eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte ergänzt. Damit will sich das
Café Toscana neben seinem Ruf als Kaffeehaus auch als Restaurant mit Mittagstisch und als
Ziel für ein ausgiebiges Frühstück stärker ins Bewusstsein der Gäste bringen.
Mittagstisch, Café Gourmand und Special des Monats
Das Mittagsgeschäft stärker anzukurbeln ist das Anliegen von Clemens Eisold, Geschäftsführer im Café Toscana. Der 33jährige Hotel- und Gastronomiefachmann führt die 125jährige Tradition des Café Toscana und zugleich die 30jährige Tradition der Familie Eisold in nunmehr vierter Generation fort. Gemeinsam mit seinem fast gleichaltrigen Küchenchef Roy Geißler und drei weiteren Köchen tüftelt Clemens Eisold Woche für Woche an einer neuen Karte mit sächsisch–mediterraner Prägung. Der Abschluss der aktuellen Mittagskarte schlägt dann den Bogen zur Patisserie. Angelehnt an das Dessert „Café Gourmand“, einer vor allem in Frankreich beliebten Kombination von Espresso und süßen Häppchen, bekommt der Gast auch hier einen Kaffee, der von kleinen Teilchen aus der Konditorei begleitet wird.
Außerdem gibt es ein „Spezial“ des Monats. Das ist im Juli das Jägerschnitzel, ein Lieblings-
essen aus Kindertagen von Clemens Eisold und eine Würdigung seines Jahrestages. Denn
am ersten Juli vor genau einem Jahr hatte Clemens Eisold die Leitung des Café Toscana
übernommen. Er ist Geschäftsführer der Eisold GenussManufaktur GmbH, die sich nach der
Insolvenz der Bäckerei Eisold gegründet hatte. Während die Bäckerei in Radeberg inzwischen mit neuen Inhabern arbeitet, ist die Familie Eisold weiterhin Pächter des Café Toscana.
„Ich freue mich sehr, dass ich die Tradition des Café Toscana fortführen darf“, erklärt Clemens Eisold. Sein Einstieg in das Familienunternehmen war zunächst mit einer großen Herausforderung verbunden–der Corona-Krise. Dennoch verfolgte er seine Pläne, kümmerte sich um das Küchenteam und den Mittagstisch und richtete parallel im Keller eine hauseigene Patisserie ein. Hier arbeiten zwei Konditorinnen seit Oktober 2021 auch nach individuellen Kundenwünschen.
In der hauseigenen Patisserie werden Wunschtorten kreiert
„Die Nachfrage nach individuellen Torten zur Hochzeit, Schuleinführung oder für Firmen-
jubiläen steigt immer mehr an“, erklärt Clemens Eisold. „Dank der hauseigenen Konditorei
können wir die Kunden vor Ortberaten und Wünsche besonders schnell und flexibel erfüllen.“
Torten, Kuchen und Tartelettes hatten einst den Ruf des „Café Toscana“ begründet und
sorgen nach wie vor für den Großteil des Umsatzes. Der Gästekreis setzt sich zusammen aus
rund 60 Prozent Einheimischen und 40 Prozent Touristen. Die tägliche Auswahl in der
acht Meter langen Kuchenvitrine zählt etwa 60 verschiedene Kreationen aus der Konditorei.
Die beliebteste ist die „Toscana-Torte“, ein etwa zehn Zentimeter hohes Meisterwerk. Sie hält
einen Anteil von 17 Prozent am Gesamtumsatz an Konditorwaren, gefolgt von Donauwelle
(11 Prozent), Eierschecke (8,5 Prozent) und Stachelbeer-Baiser-Torte. Der Großteil der Torten stammt aus der eigenen Konditorei, etwa ein Drittel kommt aus der „Bäckerei und Konditorei Eisold“ in Radeberg, wo Clemens ́ Vater Jörg Eisold nach wie vor tätig ist. Sie werden nach den traditionellen Rezepten der Familie hergestellt.
Nur 50 Prozent der Torten werden im Café genossen, die andere Hälfte holen die Kunden für
die heimische Kaffeetafel ab. Dazu zählen auch die Torten, die vor Ort für individuelle Anlässe bestellt werden. Betrachtet man den gesamten Umsatz, so werden 14 Prozent außer Haus realisiert. Herzhafte Gerichte kann man sich über Lieferando auch nach Hause liefern lassen.
Im nächsten Jahr wird ein gläserner Eispavillon eingebaut
Neben den Torten ist auch die hausgemachte Eiscreme sehr beliebt bei den Gästen. Momen-
tan kann man sie nur im Eisbecher im Café genießen. Das soll sich ändern. Im nächsten Jahr
plant Clemens Eisold einen gläsernen Eispavillon für den Außer-Haus-Verkauf. Er wird in den Verkaufsraum integriert und soll separat temperiert werden. Hier will das Café im Winter auch Glühwein anbieten. Seit kurzem gibt es bereits hauseigenes Softeis im Straßenverkauf.
Im Jahr 2023 will das Café Toscana noch einen weiteren wichtigen Plan in die Tat umsetzen
und will in der in der Konditorei und auch in der Küche eigenen Nachwuchs ausbilden.
125 Jahre Café Toscana
Im Jahr 1987 kaufte Friedrich Louis Köhler das erste Haus an der neu gebauten „König-Albert-Brücke“ (dem späteren Blauen Wunder“, um hier eine „Kaffeerösterei mit Kaffeeausschank“ zu eröffnen. Im Jahr 1901 wurde das Kaffeehaus erstmal mit dem Namen „Café Toscana“ erwähnt–benannt nach Luise von Toskana, Gattin des Sächsischen Kronprinzen Friedrich August III. von Sachsen. Sie war sehr gerne hier zu Gast und wurde auch nach ihrer Flucht vom Sächsischen Hof vom Konditor des Cafés regelmäßig mit Stollen und Baumkuchen beliefert. Mehr Informationen zur Historiehttps://www.cafe-toscana.de/(Chronik)
Seit 30 Jahren ist Familie Eisold Pächter und Betreiber des Café Toscana
Nachdem das Café Toscana 1989 geschlossen worden war, trat Familie Eisold im Jahr 1992
als neuer Pächter ein. Den Grundstein hatte Helmut Eisold 1953 gelegt mit der Gründung der
Bäckerei Eisold in Arnsdorf. 1973 übernahm in Sohn Peter das Unternehmen und baute es
aus. Seit 1992 leitet Jörg Eisold, der Enkel des Gründers, die Bäckerei. Er verlagerte den
Hauptsitz nach Radeberg, errichtete dort eine neue Produktionsstätte und weckte das Café
Toscana zu neuem Leben. Im Jahr 2019 musste die Bäckerei Eisold Insolvenz anmelden.
Das Café Toscana wurde im Insolvenzplan quasi ausgeklammert. Seit 1. Juli 2021 ist die neu
gegründete Eisold GenussManufaktur GmbH unter Geschäftsführer Clemens Eisold der neue
Pächter und Betreiber.
Ein Jahr Geschäftsführung durch Clemens Eisold
Der 33 jährige Dresdner führt die Familientradition in vierter Generation fort. Seine Ausbildung erlangte er in der Schweiz, wo er nach dem Abschluss als Hotel-und Gastronomiefachmann eine Weiterbildung absolvierte und ein Diplomablegte. Danach ging er acht Jahre auf Wanderschaft und sammelte Erfahrungen in Frankreich, Hongkong und in Brasilien.
Seit 2015 ist er zurück in Dresden und stieg ein in den Familienbetrieb. Am 1.7.21 übernahm
er als Geschäftsführer der Eisold GenussManufaktur GmbH die Leitung des Café Toscana.
Aktuell sind 16 Festangestellte hier beschäftigt, darunter zwei Konditorinnen.
Fotos: Quelle: Archiv Café Toscana
Café Toscana,
Eisold GenussManufaktur GmbH
Geschäftsführer Clemens Eisold
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