1. Okt. 2023

Café Jähnig ist Geschichte

Dresden, 01.10.2023 (Seevorstadt)

Nun ist es vorbei mit der Gemütlichkeit und dem leckeren Genuss des beliebten Jähnig-Eis oder dem legendären Essen vom Heißen Stein.

Seit heute ist das Café für immer geschlossen. Inhaber Mathias und seine Frau räumen nun aus, denn das Objekt wurde verkauft und künftig werden hier vielleicht Wohnungen entstehen.

Über das wie und warum hatten wir bereits in unseren beiden nachstehenden Beiträgen ausführlich berichtet.

Schade und wieder bewahrt sich der alte Spruch; "Nichts ist für die Ewigkeit".

Endzeitstimmung im Café Jähnig - Teil 2!

Dresden, 07.06.2023 (Seevorstadt)

Am 29.05.2023 hatten wir über die bevorstehende Schließung des Cafés Jähnig berichtet. Das Café ist beliebt und das selbst produzierte Eis wurde im Sommer letzten Jahres zum besten Eis der Stadt Dresden gekürt. Bereits im Jahr 2022 gab es darüber eine Meldung der Sächsischen Zeitung, auch dass das Café vor dem Aus steht.

Die Gründe hierfür wurden damals ausführlich beleuchtet, denn es gab ein Gespräch mit der Eigentümerin, Mutter Angelika und dem jetzigen Betreiber, Sohn Matthias.

„Leider ist es uns nicht gelungen, eine einvernehmliche Lösung zu finden und die Immobilie musste daher jetzt verkauft werden“, so Angelika Jähnig, mit der ich mich heute getroffen habe, um auch die andere Seite anzuhören.

Auch Möglichkeiten einer Teilnutzung und Gebäudeumgestaltung waren im Gespräch, doch keiner der Lösungsvorschläge führte letztendlich zum gewünschten Ergebnis.

Eine verzwickte Situation, ging es doch auch um Altersversorgung, Familienglück und persönliche Wünsche, wie das fast 100-jährige Haus weiter im Familienbesitz verbleiben kann.

Die Fronten sind verhärtet und die Gründe dafür, haben noch ganz andere Ursachen, die hier nicht weiter kommentiert werden, eben weil diese rein privater Natur sind.

Insoweit sind Schuldzuweisungen, egal aus welcher Richtung diese kommen, völlig fehl am Platz.

Dass es Unstimmigkeiten in Familien gibt, ist normal. Auch, dass es nicht immer gelingt, eine gemeinsame Lösung zu finden. Ein Traditionsbetrieb muss schließen, das ist oft bedauerlich. Doch auch in diesem Fall sollten die Beteiligten nach vorne sehen. Türen schließen sich, andere gehen dafür auf.

Angelika Jähnig hat bereits vorgesorgt, dass Ihre beiden Söhne nicht leer ausgehen oder Mathias, der von diesem Business gelebt hat, in ein tiefes Loch fällt.

„Wenn die Kaufsumme geflossen ist, bekommt jeder seinen Anteil“, erklärt Angelika. „Genug auch für meinen ältesten Sohn Mathias, sich eine neue Existenz aufzubauen“.

„Ich bin jetzt 72 Jahre und wünsche mir Frieden, Gesundheit und eine glückliche Zukunft für die gesamte Familie“.

Ein Beitrag von Dirk Andersch

(Redaktion Lust auf Dresden)