
Nach Umzug von Dresden nach Görlitz jetzt auch Staffelstabübergabe
Dresden/Görlitz, 19.03.2025
2018 verkaufte Schenk seinen 2001 gegründeten Betrieb mitsamt acht Mitarbeitern in Dresden und riesigem Warenlager und wollte gemeinsam mit seiner heutigen Frau, die wiederum ihre Obermühle in Görlitz an ihren Sohn übergab, die ganze Welt kennenlernen. Aber nach 63.000 Kilometern und 26 Ländern machte Corona einen Strich durch die Rechnung und ließ die beiden Weltreisenden im Iran stranden. Nachdem es für beide weitergehen durfte, aber sie selbst noch nicht wussten, wie es mit Corona weitergehen wird, entschieden sie sich, zurück nach Görlitz zu fahren und sich erstmal wieder dort niederzulassen. Dabei stellte Schenk fest, dass sich seine Marke Augustus Rex nicht so weiterentwickelte, wie er sich das ursprünglich vor dem Verkauf vorstellte. Also gründete er mit seinem Stiefsohn Jörg Daubner die Augustus Rex GmbH neu in Görlitz und kaufte kurzerhand die Marke sowie den rund zehn Tonnen schweren Warenbestand zurück.
„Da die Brennblase und auch die Mitarbeiter in Dresden verblieben, wollten wir uns eine elektrisch beheizte Obstbrennblase anschaffen, um auch den grünen Strom aus dem Neiße-Wasserkraftwerk meines Stiefsohnes zu nutzen. Nur, da es solche Geräte auf dem Gebrauchtmarkt leider nicht gibt, muss ein neues Gerät mit einer Bauzeit von zwei Jahren her“, informiert Schenk. „Die neue Brennblase ist ein Unikat, so wie es Georg Schenk ist“, weiß Bernd Müller von MÜLLER Brennereianlagen aus Oberkirch in der badischen Ortenau. „Schenk hatte viele Wünsche, die wir gerne gemeinsam mit ihm umgesetzt haben.“
Seit über 20 Jahren hat Schenk auch eine Ausbildungsberechtigung der IHK Dresden. Diese bestätigte ihm auch schriftlich, dass die Berechtigung lebenslang gilt, somit kann Schenk zum Destillateur ausbilden. Damit auch vorerst ohne eigene Anlage wieder gebrannt werden kann, darf Schenk die Abfindungsbrennanlage des Görlitzer Nebenerwerbsbrenners Daniel Kupper nutzen. Dessen Sohn Linus ist nun der siebte Destillateur-Auszubildende, den Schenk ausbildet. „Ich habe meinem Vater schon seit Jahren immer wieder sehr gerne beim Brennen geholfen. Als mich Herr Schenk dann bei einem seiner Besuche bei uns fragte, ob ich denn bei ihm eine Ausbildung machen möchte, habe ich voll Vorfreude auf den genussvollen Beruf sofort zugesagt“, so der 20-jährige Linus Kupper. „Die Zwischenprüfung an der Berufsschule in Dortmund, wo ich immer für sechs Wochen zum Blockunterricht hinmuss, habe ich bestanden und nun arbeite ich auf den Abschluss im nächsten Sommer hin.“ Der nahende Gesellenbrief von Kupper ist für Schenk Anlass, dann die unterbrochene Weltreise neu zu starten. „Zeit für mich, die Geschäfte und damit den Staffelstab an Jörg zu übergeben – und auch, um noch was von der Welt zu sehen“, so Schenk schmunzelnd.
Für den zukünftigen alleinigen Geschäftsführer Jörg Daubner passt Augustus Rex perfekt: „Die Übernahme ist für mich eine positive Pflicht, wie schon bei der Übernahme der Obermühle von meiner Mutter. Für beide war ihr jeweiliges Unternehmen leidenschaftliche Hingabe pur. Diese mache ich bei Augustus Rex jetzt auch mir zur Aufgabe, denn hier wurde und wird genauso nachhaltig gearbeitet wie in meinen anderen Unternehmen. Neben den Arbeiten in Hotel und Restaurant Obermühle und der östlichsten Brauerei Deutschlands produzieren wir beispielsweise Gemüse im Rahmen solidarischer Landwirtschaft für 20 Restaurants bis Dresden hinein. Mindestens einmal pro Woche werden diese Häuser beliefert und da dürfen gerne immer auch einige Flaschen Augustus Rex mit auf die Fahrt gehen“, so Daubner. Bisher und auch zukünftig werden bei Augustus Rex sortenreine Edeldestillate hergestellt. Dies zumeist aus alten Obstsorten, die auf Streuobstwiesen der Region wachsen und bisher fast nur von Schenk zur richtigen ‚Genussreife‘ gelangten. Daubner kennt keine andere Brennerei, die über zehn Jahre und in Teilen sogar 16 Jahre alte Destillate verkauft. „Je länger der Brand auf dem Fass liegt, desto besser und feiner wird das Getränk. Der Kauf der neuen Brennblase ist also kein Kauf für das schnelle Geld, sondern eine Investition in die Zukunft von Augustus Rex“, so der 38-jährige Daubner. „Eingeweiht wurde die Brennblase mit einem Whisky-Brand. Verkaufen können wir den Whisky frühestens in drei Jahren, aber das lange Warten lohnt sich bei uns ja! Und bis dahin kann man den zukünftigen Whisky als ‚New Make‘ bei uns verkosten. Momentan können die herangereiften Brände im Restaurant Obermühle erworben werden. Oder die Kenner bestellen einfach in unserem Online-Shop, der den Versand nach ganz Europa ermöglicht“, so Daubner abschließend.
Weitere Infos: www.augustus-rex.de
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