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Augusto

Augusto im Interview mit Inhaber Phong La Quoc vom Big Moon.

Aktualisiert: 5. Jan. 2023


 Phong La Quoc in seinem Restaurant. © Marcel Pochanke
Phong La Quoc in seinem Restaurant. © Marcel Pochanke

Dresden, 20.01.2022 (Äußere Neustadt)

Inhaber Phong La Quoc spricht über seine Neujahrsfeier in Corona-Zeiten, seinen buddhistischen Glauben und die Frage: Fleisch oder Gemüse? (Von Marcel Pochanke)


Im Big Moon in der Dresdner Neustadt wird der Gast gleich von einem großen lachenden Buddha empfangen. Das Restaurant in der Nähe der Bautzener Straße bietet echte asiatische Cross-over-Küche: Chinesisch, Thailändisch, oder Sushi, ob scharf oder süß, ob gegrillt oder aus dem Feuertopf – finden sich auf der Karte. Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten. Beliebt ist auch das All-You-Can-Eat-Buffet jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend – wenn es die Corona-Lage erlaubt.


Her La Quoc, Sie stammen aus Vietnam. Erzählen Sie uns bitte zuerst, wie Sie den Jahreswechsel verbringen werden. Silvester gibt es in diesem Jahr keine Feier – also so, wie wir es normalerweise machen. Wir werden kurz vor null Uhr unsere typische religiöse Zeremonie halten und Buddha danken. Dann würden wir rausgehen und Feuerwerk veranstalten – normalerweise. In den anderen Jahren wäre der Raum auch voll mit feiernder Familie, es würde in einer Ecke Karaoke geben, in der anderen Konsolenspiele für die Jüngeren und vieles mehr. Die Corona-Zeit ist schwierig für das Zusammensein.


Wie geht es Ihnen als Gastronom in der Pandemie? Es trifft uns hart. Mit 2G sind jetzt ungefähr 30 Prozent der Gäste da, die wir sonst hätten. Immerhin hilft es, dass wir Essen liefern können.


Steht das Überleben des Big Moon auf dem Spiel? Wir sollten durchkommen. Das muss so bleiben! Wir müssen alle zusammen Corona überstehen. Und denken nicht an andere Wege. Sehen Sie, wir machen jedes Jahr in der Heimat, in Vietnam, einen Monat Urlaub. Jetzt sind wir seit zwei Jahren nicht dort gewesen. Nicht nur wegen der Beschränkungen, auch weil das Geld fehlt. Was wir sonst ansparen können, das brauchen wir jetzt für das tägliche Geschäft.


Ist es als Buddhist einfacher, die aktuelle Lage anzunehmen und damit zurechtzukommen? Das ist alles gleich: Buddhismus oder andere Glaubensrichtungen in Deutschland. Aber der Glaube hilft im Leben. Wenn es schwierig wird, dann gibt das Denken Kraft. Wir beten jeden Tag. Doch wenn wir keine Arbeit machen, dann passiert auch durch Beten nichts.


Woher kommt der Name „Big Moon“? Das ist wie mein Leben, habe ich gedacht. Auch wenn ich hier als Ausländer bin: Wir müssen das Leben nehmen wie den vollen Mond. Ein Vollmond ist außerdem sehr schön.

Sie bieten vieles an: Chinesisch, Thailändisch, Sushi. Wie ist es mit Vietnamesisch? Ja, wir haben viele verschiedene Angebote. Ich denke, dass wir Vietnamesisch auch künftig anbieten werden, dahin geht der Plan. Wir haben noch mehr Pläne: Wir müssen am Buffet etwas ändern. Mehr Sushi anbieten. Und zum Beispiel mehr grillen, die Menschen mögen nicht mehr so viel Gebackenes.

Dreimal in der Woche gibt es Buffet - wenn Corona nicht dazwischenfunkt. © Big Moon/PR
Dreimal in der Woche gibt es Buffet - wenn Corona nicht dazwischenfunkt. © Big Moon/PR

Spüren Sie auch den Trend zu vegetarischem und veganem Essen? Vegetarisch und vegan verkaufen wir auch viel. Und: Viel Gemüse ist gesund! Meine Kinder wollen auch Fleisch, Fleisch, Fleisch. In Vietnam waren wir arm, es gab viel mehr Gemüse als Fleisch oder Fisch. Deswegen ist mir bis heute Gemüse lieber als Fleisch. Es kann so lecker sein.

Der 17-jährige Sohn von Phong La Quoc sitzt beim Gespräch dabei, hilft an schwierigen Stellen übersetzen. Ich frage ihn:

Gibt es den Gedanken, auch in das Big Moon einzusteigen? Ja, die gibt es. Es gibt aber zwei Söhne, mich und meinen jüngeren Bruder. Für mich bleibt das Big Moon eine Möglichkeit im Notfall, aber erst einmal habe ich vor, etwas Größeres zu machen. Also einen besser bezahlten Job. Ich möchte ihnen später ein besseres Leben ermöglichen, vielleicht ein Haus kaufen in Vietnam. Hier haben meine Eltern kaum Freizeit, kaum Urlaub. Jeden Tag arbeiten sie durch mit zwei Stunden Pause vielleicht.


Herr La Quoc, für Sie ist das in Ordnung? Ja, die Kinder sollen ihren Weg gehen. Das ist kein Problem. Wenn ich nur sehe, wie sie mit der Technik umgehen. Das ist nichts für mich. Wir müssen so weiter machen. Gut kochen, das ist das, was ich kann und gerne mache.

Der Gastraum im Big Moon ist alles zusammen: großzügig, exotisch und gemütlich. © Big Moon/PR
Der Gastraum im Big Moon ist alles zusammen: großzügig, exotisch und gemütlich. © Big Moon/PR

(Quelle: Augusto)

 

Big Moon Restaurant, Asiatische Küche, Cross-over-Küche, Sushi, Augusto Interview

Tieckstraße 21, 01099 Dresden Telefon: 0351 803 6049

 

Herausgeber:

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Verantwortlich: Frank Treue

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