Dresden, 11.01.2021 (Äußere Neustadt)
Gastronomie damals im Lockdown: Wir sprechen mit Inhaber Michael Leudolph über die gemütliche Eckkneipe, ihre Besonderheiten und die aktuelle Lage.
(Ein Beitrag von DN)
Die Neuigkeiten zur Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar 2021 waren für viele Gastronomen ein weiterer Rückschlag. Die Unsicherheit steigt, es ist eine schwere Zeit für die Gastronomie. Wir möchten uns in dieser Kurz-Interview-Serie aber auf das Schöne konzentrieren und Ihnen einige tolle Lokalitäten in Dresden und Umgebung vorstellen! Wir starten heute mit dem Old Beams in der Dresdner Neustadt. Die gemütliche Eckkneipe ist vor allem für die gemütliche Atmosphäre und als Sportkneipe bekannt. Michael Leudolph spricht darüber, was das Old Beams auszeichnet, welche Angebote es in Zeiten des Lockdowns gibt und wie es voraussichtlich weitergehen wird.
Was zeichnet das Old Beams aus?
Die 23 Jahre in fast einer Hand. Dann war das Old Beams mal Dresdens erste Sportsbar. Also durch WM und Formel 1, was damals noch interessant war durch Michael Schumacher. Dann begann das, dass die Bundesliga nicht mehr im freien Fernsehen zu sehen war. Da war es dann eine Sportsbar, aber auch nur für Live Sport, nicht den ganzen Tag. Es hat mal angefangen, als American Bar, das war die Grundbezeichnung 1997.
Und wie wurde es schließlich zum Old Beams? Damals gab es Spare Ribs, Chicken Wings, Hot Dogs, Burger. Damals einer der ersten Burgerläden, also als Restaurant. Bis dahin gab es Burger vorrangig in Fast Food Restaurants. Durch den vorherigen Namen „Jim Beams“ konnten wir leider keine Sponsorings übernehmen. Dann ist das Beams auch 20 Jahre alt geworden und da haben wir es 2017 umbenannt in „Old Beams“, also das „alte Beams“. Dann haben wir uns auch ein bisschen abgekapselt von dem Amerikanischen – davon war ich auch nicht mehr so sehr überzeugt.
Und was macht die jetzige Sportsbar in Ihren Augen besonders?
Also was macht die Sportsbar letztendlich aus? Man kann mit Gleichgesinnten Sportveranstaltungen schauen und sich bedienen lassen. So allmählich wird das Old Beams auch zu einer Wohngegendkneipe. Wir vollziehen auch gerade, weil das Publikum älter wird, das merke ich, einen Wechsel zur Eckkneipe, aber ohne, dass es schmudelig klingt. Wohngebietskneipe, Eckkneipe – das sagen auch die Stammgäste schon. Man ist nach 20 Jahren etabliert. Deshalb haben wir auch kaum noch ein Motto. Es ist einfach das Old Beams – es gibt ein paar Fernseher, aber man kann auch zum Feierabend eine Runde Skat spielen. Wir brechen damit aus der aktuellen „Spätshop-Kultur“ der Dresdner Neustadt aus. Ich lege auch wert drauf, dass nach den Sportveranstaltungen die Fernseher ausgeschaltet werden und Musik gespielt wird.
Wie kam Ihnen die Idee für das Old Beams?
Das Old Beams haben wir damals übernommen. Die Vorbetreiber und ich haben damals zusammen einen Neujahrsempfang gemacht – wir waren damals bloß die Caterer. Damals war auf dem Straßburger Platz ein Messezentrum und dort war der Neujahrsempfang der Sächsischen Zeitung. Da ich zu dem Veranstalter Waterloo Produktion Beziehungen hatte, haben wir den Standplatz bekommen und dort Essen verteilt. Und da habe ich die beiden Vorbetreiber kennengelernt und die haben mir den Laden angeboten.
Welche Sportveranstaltungen können die Gäste denn bei Ihnen sehen?
Naja, was wollen die Leute sehen? Fußball, American Football, Boxen. Eigentlich ist die Ära des Fußballschauen in der Kneipe vorbei. Mittlerweile gibt es viele Anbieter, bei denen günstige Abos abgeschlossen werden können, bei denen man Sportveranstaltungen sehen kann. Der Unterschied ist aber, dass man sich bei uns natürlich mit Essen und Trinken bedienen lassen kann.
Ihre Lieblingsecke in der Kneipe?
Die Sesselecke unten in der Spielelounge. Da kann man schön rausgucken. Da haben wir auch ein Maskottchen, das ist der Milow. Das ist ein Goldendoodle.
Wie kam es zu dem Maskottchen?
(lacht) Der Stammgast hat sich den Hund zugelegt, vor 6 Jahren. Der Stammgast kommt seit 13 Jahren regelmäßig auf ein Feierabendbier vorbei und der Hund sitzt neben ihm am Fenster. Das ist der meistfotografierte Hund der Dresdner Neustadt.
Haben Sie im Moment Alternative Angebote für die Zeit der Schließung, wie zum Beispiel einen Lieferdienst oder ähnliches?
Im Moment haben wir das Angebot „Ribs statt Gans“. Für 16,50€ kann man bei uns BBQ Ribs mit Kartoffelecken bestellen. Das Angebot haben wir vermutlich auch den ganzen Januar noch.
Was können die Gäste erwarten, wenn Sie wieder öffnen dürfen?
Vermutlich dürfen zwar nach wie vor dann nur eine bestimmte Anzahl an Plätzen besetzt werden. Außerdem wird die Karte eingeschränkter sein. Weniger Beilagenoptionen zum Beispiel. Das, was weniger läuft wird erstmal eingestampft werden müssen.
Da wir gerade von der Speisekarten sprechen: Was ist Ihre Lieblingsbestellung auf der Old Beams-Speisekarte?
Ich würde 400g Rumpsteak nehmen, mit Blauschimmelkäse. Zum Trinken – einfach ein Guinness oder ein Kilkenny
Was ist ihr Motto für die restliche Zeit des zweiten Lockdowns?
Durchhalten! Ich habe das große Glück, dass Stammgäste mir auch Kredite anbieten, den sie später abtrinken. Und auch als in der Neustadt wohnender Betreiber die Laune zu behalten, durchzuhalten.
Vielen Dank für das Interview!
Ein Beitrag von augusto
Old Beams Pub & Dining
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