Dresden, 13.09.2024
Carolabrücke: Abrissarbeiten laufen planmäßig
Weiteres Räumgerät unterwegs
Um den sicheren Rückbau des Zuges C der Carolabrücke zu gewährleisten, mussten am Abend des 12. September 2024 zunächst die unter Spannung stehenden Teile, einschließlich der Straßenbahngleise und der Fernwärmeversorgungsleitungen, getrennt werden. Die Zusammenarbeit mit dem Sprengkommando des Technischen Hilfswerkes (THW) lief sehr gut, die Sprengarbeiten waren erfolgreich. Seit Donnerstag, 12. September, ca. 23 Uhr sind die Abrissarbeiten im Gange und liegen im Plan. Gegen 2.50 Uhr am Morgen des 13. September stürzten die weiteren Abschnitte des Brückenteils C ein und liegen nur noch einseitig auf den Pfeilern auf. Jetzt gilt es, die Teile der Brücke weiter zu zerlegen und zeitnah abzutransportieren. Sechs Abrissbagger sind derzeit am Königsufer im Einsatz.
Statiker prüfen gerade, was mit den schräg hängenden Teilen der Brücke auf der Neustädter Seite passiert. Mit Blick auf den steigenden Wasserstand der Elbe wäre es besser, diese würden im flach Wasser liegen. Die Teile des Brückenzuges C auf der Altstädter Seite werden verbleiben, soweit sie nicht selbst fallen.
Ein Schwenkarmgerät ist angefordert, um Arbeiten an den oberen Brückenteilen zur ermöglichen. Heute Nachmittag werden auch zwei Bergepanzer der Bundeswehr erwartet, die das Kommando Dresden entsendet. Es sollen so viele Teile der Brücke wie möglich abtransportiert werden. Der Abtransport der Brückenteile wird über den Elbradweg gewährleistet, der kurzfristig verfestig wurde. Gelagert werden die Teile aktuell am Alten Leipziger Bahnhof. Das Amt für Geodaten und Kataster überwacht den Abriss per Drohne. Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Polizei sichern den abgesperrten Bereich ab. Das THW unterstützt die Abbrucharbeiten vor Ort weiterhin mit bei der Überwachung, Sicherung und Beleuchtung.
Welche Arbeiten laufen parallel zum Abriss?
Fachleute des Straßen- und Tiefbauamtes entnehmen aus dem Abbruchmaterial Proben zur weiteren Prüfung. Im nächsten Schritt sollen auch Proben in den Brückenteilen B an den Spanngliedern über den Pfeilern entnommen werden. Die Wasserschutzpolizei wird die in der Elbe verbleibenden Teile der Brücke mit Bojen ausstatten, um sie im Hochwasserfall zu verorten.
Heute Mittag um 13 Uhr informiert die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes Simone Prüfer über die aktuelle bauliche Situation an der Carolabrücke und das weitere Vorgehen.
Wir werden im Anschluss berichten.
Statement von Oberbürgermeister Dirk Hilbert
Am Mittwoch, 11. September 2024, um kurz nach 3 Uhr ist aus bislang ungeklärter Ursache ein circa 100 Meter langes Teilstück des sogenannten Brückenzugs C der Carolabrücke, über den die Straßenbahn fährt, eingestürzt.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Wir können nur dankbar sein, dass niemand bei diesem schrecklichen Ereignis zu Schaden gekommen ist. Ich danke den Einsatzkräften und zuständigen Behörden für ihr schnelles und umsichtiges Agieren. Jetzt gilt es im ersten Schritt vor allem sicherzustellen, dass ein mögliches Hochwasser an der Elbe mit Blick auf die Trümmerteile keine Gefahren für Menschen oder andere Bauwerke mit sich bringt. Daran arbeiten wir mit Hochdruck und dies hat oberste Priorität. Parallel dazu gilt es, die Ursachen zu finden und Szenarien zu entwickeln, wie es jetzt an der Carolabrücke weitergehen wird."
Oberbürgermeister Dirk Hilbert war zum Zeitpunkt des Einsturzes in Magdeburg, wo er heute an der 65. Oberbürgermeisterkonferenz der ostdeutschen Städte im deutschen Städtetag teilnehmen wollte. Ein wichtiges Thema dort war die finanzielle Situation der Kommunen in Ostdeutschland. Nach der Information durch die Einsatzkräfte ist er heute im Verlauf des Vormittags nach Dresden zurückgekehrt. Er wird sich um 16 Uhr nach Beratungen mit den Einsatzkräften und Ämtern ein Bild vor Ort machen und für Pressestatements zur Verfügung stehen.
Landeshauptstadt Dresden
Direktorium des Oberbürgermeisters | Amt für Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Protokoll
Comentários