Sachsen - Trend geht zu regionalem Fisch
Sachsens Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt eröffnete heute (22. September 2018) in Königswartha gemeinsam mit der Sächsischen Fischkönigin Lisa I. die Abfischsaison. Gleichzeitig fiel der Startschuss der 17. Lausitzer Fischwochen, die mit einem vielseitigen Programm rund um den Fisch die Herbstabfischungen begleiten.
„Fische und insbesondere Karpfen haben in der Oberlausitzer Region als Nahrungsmittel und als Handelsware eine jahrhundertelange Tradition. Bis heute besitzt die Wertschöpfung aus der Teichwirtschaft eine zentrale Bedeutung. Die Teichwirte pflegen auch eine unserer ältesten und prägenden Kulturlandschaften“, sagte Staatsminister Schmidt. „Unsere Teichwirte produzieren zudem hochwertige Lebensmittel aus der Region! Obwohl heutzutage unzählige Arten von Schuppen- und Schalentieren aus allen Ländern der Welt verfügbar sind, rückt zunehmend der Wunsch nach eben diesen regionalen Produkten ins Bewusstsein.“ Lausitzer Fisch steht darum bei vielen Gaststätten auf der Speisekarte oder kann bei den Fischerfesten direkt beim Erzeuger gekauft werden.
Weit über die Hälfte der gesamten sächsischen Fische werden in Ostsachsen abgefischt. Die Landkreise Bautzen und Görlitz sind mit jeweils 30 Prozent der Gesamtproduktion in Sachsen die wichtigsten Aquakulturregionen. Vorrangig wird Karpfenteichwirtschaft betrieben. Rund drei Viertel der in Sachsen produzierten Speisefische sind Karpfen. So wurden im Jahr 2017 rund 1 675 Tonnen Karpfen in den sächsischen Teichwirtschaften erzeugt.
Aufgrund der großen Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten werden in diesem Jahr geringere Erträge erwartet, auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch keine wirkliche Ernteeinschätzung möglich ist. „Auf jeden Fall war es ein sehr schwieriges Jahr verbunden mit zusätzlichen Aufwendungen für unsere Teichwirte. Daher wäre die beste Wertschätzung für diese Leistung, wenn viele Sachsen auch unseren gesunden, sächsischen Fisch oft selbst genießen würden“, sagte Landwirtschaftsminister Schmidt abschließend.
Hintergrund: Rund 8 500 Hektar mit vorwiegend Karpfen bewirtschaftete Teichfläche prägen seit Jahrhunderten die sächsische Kulturlandschaft und sind gleichzeitig Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Über das sächsische Teichförderprogramm werden mit Mitteln aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds mit jährlich über 2,5 Millionen Euro rund 95 Aquakulturunternehmen gefördert.