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Speed-Dating der Hotellerie


Lust auf Sachsen - Speed-Dating der Hotellerie

Sachsen (Dresden) - DEHOGA Dresden und Bundesagentur für Arbeit wollen verstärkt Fachkräftemangel entgegenwirken Der Tourismus in Dresden ist Jobmotor Nr. 1. Die Arbeitslosenzahlen gehen stetig zurück und haben im Oktober dieses Jahres ein Rekordtief erreicht. Hoteliers aber haben nach wie vor große Schwierigkeiten, gute Bewerber auf ihre offenen Stellen zu finden. Und das, obwohl laut Statistik der Arbeitsagentur auf eine Stelle bis zu drei Bewerber kommen. Der DEHOGA-Regionalverband Dresden veranstaltete jetzt aus diesem Grund zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit eine Kontaktbörse für den Bereich Hotellerie und Gastronomie. "Wir sind stark bemüht, dieses Problem zu lösen und das Missverhältnis auf ein vernünftiges Niveau zu reduzieren", meint Axel Klein, Geschäftsführer des DEHOGA Dresden. "Daher haben wir die DEHOGA-Kontaktbörse ins Leben gerufen. Wir möchten mehr Klarheit über das tatsächliche Angebot von Arbeitskräften und suchen dann nach konkreten Lösungen." Acht der renommiertesten Dresdner Hotels sowie Vertreter der Bundesagentur für Arbeit luden knapp 200 interessierte Arbeitssuchende ein, über 90 von ihnen folgten der Einladung. Sie nutzten die Chance und stellten sich der Hotellerie-Elite der Landeshauptstadt im Bankettsaal des Hotels "The Westin Bellevue" vor. "Eine super Quote für das erste Mal", sagt Klein. Nachdem die Unternehmen kurz sich selbst und die offenen Stellen ihres Betriebes vorstellten, folgte ein Speed-Dating. In Kurzinterviews mit einer Länge von drei bis fünf Minuten präsentierten sich die Bewerber ihren möglichen zukünftigen Arbeitgebern. Zusätzlich weckten die ausliegenden Stellenangebote weiterer Hotels der Region sowie eine Wand mit freien Stellen der Arbeitsagentur großes Interesse. Auffällig war die hohe Anzahl ausländischer Arbeitssuchender und Flüchtlinge, die den Event wahrnahmen. Von den ausländischen Bewerbern, vorwiegend aus Afghanistan, aber auch aus Äthiopien, Russland, Marokko, Italien und Pakistan, bewarben sich 90 % als Küchenhilfe. Aufgaben wie Gemüseschneiden, Platten legen oder auch Abwasch könnten diese sicher übernehmen, den Fachkräftebedarf an Köchen können sie jedoch nicht lösen. "Speziell für diese Arbeitnehmergruppe nehmen wir als Branche die Herausforderung an, uns hier gezielt einzubringen und neue Schulungsangebote für sie zu finden. Die Politik ist hier jedoch gefordert, den mittelständischen Unternehmen bei dieser Aufgabe noch mehr Unterstützung zu geben. Der Bürokratieaufwand für Antragsverfahren, Findung von geeigneten Maßnahmen, Beantragung finanzieller Unterstützungsprogramme, Organisation und Finanzierung von Sprachkursen oder auch der kulturellen Eingliederung der Bewerber muss abgebaut oder extra vergütet werden. Dann bringen wir auch mehr Arbeitskräfte in Jobs. Schließlich haben viele der Bewerber keine abgeschlossene Berufsausbildung in der Gastronomie", so Klein weiter. "Der Fachkräftemangel ist unübersehbar und wir werden uns noch stärker darauf einstellen müssen, mit ungelernten Hilfskräften und Quereinsteigern zu arbeiten. Unsere Branche ist bereit dafür und der Aufgabe gewachsen", gibt sich Klein zuversichtlich und betont: "Quereinsteiger sind herzlich willkommen, und wir können ihnen nach entsprechender Einarbeitung auch einen sicheren Arbeitsplatz bieten." Auch wenn viele Positionen so besetzt werden könnten, fehlen weiterhin Fachkräfte. Die Branche sucht Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen, flexibel, belastbar und zuverlässig sind. Jedoch sind viele der Bewerber, die die fachliche Erfahrung vorweisen können, in ihren Arbeitszeiten so stark eingeschränkt, dass sie nur sehr begrenzt in der Gastronomie eingesetzt werden können. Hier gilt es gemeinsam mit den Kommunen und der Politik neue Lösungsansätze wie beispielsweise bei der Kinderbetreuung zu finden. Insgesamt waren die Veranstalter durchaus positiv gestimmt. Es kam zu zahlreichen Kontakten innerhalb kürzester Zeit, viele Hoteliers haben vielversprechende Bewerber gefunden. "Das war ein Startschuss für die Zukunft. Wir haben Jobs zu vergeben. Und wir wollen Interessierten helfen, den für sie passenden Job zu finden. Den heute begonnenen Weg wollen wir weitergehen", resümiert Klein.

Weitere Informationen: www.dehoga-dresden.de

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