Brüssel will Zulassung des Totalherbizids Glyphosat um 10 Jahre verlängern
(lifePR) (Berlin, 17.05.2017) Gestern hat der zuständige EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis einen Vorschlag präsentiert, der vorsieht, den Herbizidwirkstoff Glyphosat für weitere zehn Jahre in der Europäischen Union zuzulassen. Die Verwendung von Glyphosat vor der Ernte, in öffentlichen Parks und auf Spielplätzen soll dem Vernehmen nach EU-weit verboten werden. Außerdem bleibt das Netzmittel Tallowamin nicht erlaubt. Kommentar von Elke Röder, Geschäftsführerin des Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V.: „Die deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung lehnt eine Zulassungsverlängerung von Glyphosat ab. Dies zieht sich durch alle Bevölkerungsteile, egal, ob Bio-Käufer oder nicht. Ähnlich sieht es in anderen europäischen Mitgliedsstaaten aus. Kürzlich hatte EU-Agrarkommissar Phil Hogan im Landwirtschaftsausschuss des Europaparlaments hervorgehoben, dass man den Wirkstoff "bis zum Überdruss" analysiert habe. Dass mehrere dieser Untersuchungen der massiven Beeinflussung durch Herbizidhersteller unterliegen, berichtete im Frühjahr die New York Times. Viele unabhängige Studien unterstreichen aber die zahlreichen Gefahren für Umwelt und Gesundheit, die von Glyphosat ausgehen. Hier wird Lobbypolitik gegen das Votum der Bevölkerung gemacht und das Vorsorgeprinzip ignoriert.“ Eine Entscheidung zur weiteren Zulassung von Glyphosat muss bis spätestens Ende 2017 getroffen werden; dann läuft die Genehmigung aus. Die Kommission hatte die Zulassung des Wirkstoffs Anfang Juli 2016 um 18 Monate verlängert, nachdem zuvor die 28 Mitgliedsländer in den zuständigen EU-Ausschüssen zu keiner qualifizierten Mehrheit für oder gegen die Neuzulassung des Herbizidwirkstoffs gekommen waren. Der oft angeführten Rechtfertigung, es sei nicht möglich, die Weltbevölkerung ohne Pestizide zu ernähren, begegneten unlängst zwei UNO-Sonderberichterstatter. Sie kommen zu einem gänzlich anderen Schluss. Nähere Informationen finden Sie im Artikel aus dem BNN-Verbandsmagazins „UNO-Bericht: Schluss mit den Pestiziden!“