Regionale Produkte für Lebensmitteleinzelhandel, Außer-Haus-Verpflegung, Hotellerie und Gastronomie
Die Ernährungswirtschaft Mitteldeutschlands macht erneut mobil. Auf der nunmehr 3. Mitteldeutschen Warenbörse in Schkeuditz bei Leipzig zeigen heute (18. Mai 2017) rund 170 Unternehmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und zum ersten Mal auch aus Niedersachsen ihre aktuellen Produkt-Neuheiten.
Der „Marktplatz für Lebensmittel und Spezialitäten“ spricht den Lebensmitteleinzel- und Großhandel, die Anbieter von Außer-Haus-Verpflegung sowie Hotellerie und Gastronomie an, das aktuelle Produkt- und Leistungsspektrum der mitteldeutschen Ernährungswirtschaft zu erkunden und Produktneuheiten zu testen.
„Wir bieten mit dem Format der Mitteldeutschen Warenbörse erneut eine herausragende Plattform. Potenzielle Kunden können sich einen Überblick über den Markt verschaffen. Die Aussteller können sich präsentieren und Geschäftsbeziehungen aufbauen, pflegen und erweitern“, so Herbert Wolff, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft. Ziel sei es, mehr regionale Produkte in regionale und überregionale Märkte zu bringen. „In Zeiten der Globalisierung werden regionale Produkte vom Verbraucher zunehmend nachgefragt, weil sie immer mehr für Qualität, Frische und Geschmack ‚von hier‘ stehen“, so der Staatssekretär weiter. Davon können nicht nur Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaft in den beteiligten Bundesländern profitieren, sondern auch die regionalen und lokalen Wirtschaftskreisläufe.
55 Thüringer Unternehmen nutzen die Mitteldeutsche Warenbörse, um ihre Produkte zu präsentieren. „Das beweist, dass die Messe den Nerv der Branche getroffen hat“, sagt Thüringens Landwirtschaftsministerin Birgit Keller. „Die Verbraucher legen immer mehr Wert auf regionale Produkte. Wir unterstützen die Thüringer Hersteller mit dem Zeichen ‚Geprüfte Qualität aus Thüringen‘. Dieses ist überarbeitet worden, sodass noch mehr Rohstoffe aus dem Freistaat in den Produkten enthalten sein müssen. So sind es bei verarbeiteten Lebensmitteln mindestens 90 Prozent. Damit leisten wir einen Beitrag zur Transparenz und sorgen für mehr regionale Wertschöpfung.“
Der Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt, Dr. Ralf-Peter Weber, stellte bei der 3. Mitteldeutschen Warenbörse zwei Projekte zur Förderung der Direktvermarktung vor. Bei dem ersten Projekt handelt es sich um Regionalverkaufskisten. Gefördert wird die Vermarktung von Produkten der Direktvermarkter der jeweiligen Region in Form von Präsentboxen. Bereits etabliert sind die Bördeschatzkiste, Salzlandkiste, Mansfeld-Südharz-Genussbox, Saale-Unstrut-Koffer. Für das Marketing werden in diesem Jahr jeweils 4 200 Euro Fördermittel bereitgestellt. Außerdem sollen in diesem Jahr noch zwei weitere Regionalverkaufskisten entwickelt und eingeführt für Halle und die Altmark werden (Fördermittel 2017 jeweils 5 600 Euro).
„Regionale Produkte sind in. Die Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen die Frische, Qualität und den Geschmack der Produkte aus ihrer Heimat. Sie fragen sie verstärkt nach. Diesem Trend wollen wir noch mehr Schwung verleihen und unterstützen unsere Direktvermarkter“, so Staatssekretär Weber.
Das gilt auch für das zweite Projekt. Dabei geht es um die Unterstützung für Lieferungen in den Lebensmitteleinzelhandel. Direktvermarkter müssen, um den Einzelhandel beliefern zu können, bestimmte Voraussetzungen erfüllen in punkto Qualitätssicherung, Verpackung und Auszeichnung der Produkte. Dafür können Sie Förderung beantragen von bis zu 2 500 Euro jährlich. „Bereits 32 so geförderte Unternehmen liefern dauerhaft in den Lebensmitteleinzelhandel. Ich freue mich, dass sieben davon hier in Schkeuditz vertreten sind“, freut sich der Staatssekretär. Sachsen-Anhalt ist in diesem Jahr mit 40 Unternehmen bei der Warenbörse vertreten.
„Die Leistungsfähigkeit der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft hat sich seit jeher durch eine konsequente Orientierung an den Kundenwünschen ausgezeichnet“, stellt Dr. Christian Schmidt, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V., fest.
Beim Top-Thema „Geschmack“ werden niedersächsische Unternehmen unter anderem durch den seit sechs Jahren stattfinden Wettbewerb „Kulinarisches Niedersachsen“, beim Thema „Regionalität“ durch Beratung, Information sowie Förderung und beim Thema „Preis“ durch Messe- und Verkaufsförderungsmaßnahmen unterstützt. Bei den aktuell maßgeblichen Konsumtrends und gesellschaftspolitischen Herausforderungen, wie z. B. der steigenden Nachfrage nach Bioprodukten, höheren Anforderungen an den Tierschutz und Gentechnikfreiheit, unterstützt die Landesregierung die Akteure durch vielfältige Maßnahmen.
Unternehmen demonstriert. Die 3. Mitteldeutschen Warenbörse ist für die 13 niedersächsischen Aussteller eine hervorragende Plattform, um Absatzmittlern und in der Folge auch Verbrauchern in gleich vier Bundesländern leckere, außergewöhnliche und zugleich preiswürdige Lebensmittel in einer ausgezeichneten Qualität anzubieten. Nicht nur der Konsument, sondern auch der Handel hat Appetit auf niedersächsische Produkte.
Hintergrund:
Die Ernährungswirtschaft ist eine feste Größe in der mitteldeutschen Wirtschaft. In den vier Bundesländern erwirtschaften 1 400 Betriebe einen Umsatz von mehr als 50 Milliarden Euro und beschäftigen mehr als 134 000 Mitarbeiter. Hinzu kommen noch zahlreiche Bäcker, Konditoren und Fleischer, die als Handwerksbetriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern statistisch nicht erfasst werden.
Zur 3. Mitteldeutschen Warenbörse haben mehr als 320 Fachbesucher aus dem Einzelhandel, der Gastronomie sowie Anbieter von Großverpflegung ihren Besuch angemeldet.