Sachsen - Zum Tag des Deutschen Brotes: Tradition und Moderne in der Backstube
Am 16. Mai feiert das Deutsche Bäckerhandwerk den 5. Tag des Deutschen Brotes. Anlass genug die Bedeutung des Bäckereihandwerks zu würdigen. In Sachsen gibt es rund 1.100 Bäcker- und Konditorenbetriebe mit knapp 15.000 Beschäftigten. Aufgrund der hohen Qualität und Serviceorientierung konnte sich das Bäcker- und Konditorenhandwerk in den vergangenen Jahren gut behaupten. Dennoch steht die Branche unter sehr hohem Wettbewerbsdruck.
„Leider müssen wir in den letzten Jahren einen verhältnismäßig stetigen Rückgang der Zahl der Bäckereibetriebe verzeichnen. Viele kleine Betriebe sind dem Wettbewerbsdruck seitens der Großbetriebe und Lebensmittelgroßmärkte nicht gewachsen. Dennoch ist ihre Bedeutung für regionale Wertschöpfung und die Vitalität ländlicher Räume insgesamt ungemein hoch“, so Wirtschaftsminister Martin Dulig. „Die Herausforderung besteht darin, mit innovativen und kreativen Ideen dem Wettbewerbs- und Preisdruck standzuhalten. Viele Betriebe setzen dabei auf Premiumprodukte und neue, innovative Backwaren, nutzen zunehmend die Chancen digitaler Vermarktung oder auch die Verbesserung unternehmerischer Strukturen und Abläufe.“
Die Zukunft des Handwerks hängt jedoch ganz wesentlich davon ab, ob genügend Nachwuchs gewonnen werden kann. Insbesondere für das Bäckerhandwerk gilt, dass das Wissen und vor allem auch die Begeisterung für den Beruf weitergegeben werden können. In den vergangenen 10 Jahren wurden in Sachsen über 1.500 Jugendliche erfolgreich zur Bäckerin und zum Bäcker ausgebildet, über 250 Prüfungen zur Bäckermeisterin und Bäckermeister wurden erfolgreich abgelegt. Dennoch liegt die Zahl der Auszubildenden im Bäckerhandwerk heute bei weniger als einem Viertel als noch zur Jahrtausendwende. Letztlich muss es gelingen, eines der ältesten Handwerke zu bewahren und als attraktives Berufsbild weiterzuentwickeln.
Mit dem in 2016 neu eingeführten Meisterbonus will die Sächsische Staatsregierung Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einen Anreiz schaffen, sich beruflich weiterzubilden. „Insbesondere der Abschluss zum Handwerksmeister/zur Handwerksmeisterin befähigt nicht nur dazu, ein Handwerk selbständig auszuüben und somit einen eigenen Betrieb zu führen. Er befähigt auch, und das ist das Entscheidende, Auszubildende einzustellen und diese auszubilden. Darüber hinaus hat der Meisterbrief eine doppelte Schutzwirkung für die Nachfrager und Anbieter von Handwerkerarbeit: Er steht für gelebten Verbraucherschutz in Deutschland und Europa und sichert gleichzeitig eine faire Entlohnung für die Handwerksmeister und -meisterinnen“, so Minister Dulig.
Die Sächsische Staatsregierung unterstützt den handwerklichen Mittelstand dabei, für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Durch die Förderung der Meisterausbildung, durch eine branchenübergreifende Innovations- und Technologieförderung, durch die Unterstützung von Kooperationen aber auch durch die Förderung von Existenzgründern und Investitionen in ihre Betriebe.
In Deutschland gilt die Brotkultur als besonders vielseitig und traditionsreich. Seit 2014 zählt das Bäckerhandwerk zum immateriellen Unesco-Weltkulturerbe.