Meißen, 27. Februar 2017 – Von Januar bis Dezember 2016 gab es in der Urlaubsregion Sächsisches Elbland rund 428.000 Ankünfte und 1.342.000 Übernachtungen in den gewerblichen Betrieben (ab 10 Betten). Das sind 2,9 % weniger Gäste und 0,2 % weniger Übernachtungen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dieses Ergebnis kann die Touristiker nicht zufrieden stimmen und veranlasste zur Ursachenanalyse.
Bert Wendsche, Vorstandsvorsitzender des Tourismusverbandes Sächsisches Elbland e. V., resümierte beim Blick auf die neuesten Zahlen vom Statistischen Landesamt in Kamenz: „Wir haben uns die Zahlen der letzten 3 Jahre angeschaut und dabei unsere Vermutung bestätigt gefunden: Die Rückgänge sind vor allem auf den Wegfall von Bettenkapazitäten zurückzuführen. Seit 2014 sind 11 Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 805 Betten vom Netz gegangen.“
In den 90er Jahren wurde mit dem wirtschaftlichen Neustart nach der deutschen Wiedervereinigung intensiv auch in Übernachtungskapazitäten investiert. Angesichts eines Investitionszyklus von ca. 20 Jahren stehen jetzt umfangreiche Erneuerungsinvestitionen an. Dabei unterzogen die Betreiber ihre Häuser naturgemäß auch einem Rentabilitätscheck. Dieser Prozess wurde durch die Flüchtlingsproblematik beschleunigt. So wurden zum Beispiel in Freital, Tharandt und Riesa drei Objekte mit insgesamt 439 Betten zu Flüchtlingsunterkünften umgenutzt. In Weinböhla dient ein großes Hotel mit 216 Betten seit 2016 als Altenwohnheim. Demgegenüber stehen nur wenige neue Bettenkapazitäten wie z.B. die Erweiterung des Welcome Parkhotels oder die Neueröffnung des Kerstinghauses in Meißen.
Letztlich hat sich der Konzentrationsprozess der größeren Übernachtungskapazitäten entlang der sog. Elbschiene beschleunigt. Größere Häuser abseits dieses touristischen Kerngebietes sind auf Dauer wohl nur schwer rentabel zu betreiben. Bert Wendsche: „Die Herausforderung für unsere Urlaubsregion besteht darin, die Vernetzung sowohl mit Dresden als auch mit den hochwertigen tagestouristischen Angeboten in der Fläche zu forcieren. Der seit 2013 vom Tourismusverband Sächsisches Elbland eingeschlagene Weg der Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Destination Dresden erweist sich als richtig!“
Zusammenfassend ist festzustellen: Der Verringerung der Bettenkapazität von 7,6 % 2016 zu 2014/2015 steht ein Rückgang bei den Übernachtungen von lediglich 5,3 % gegenüber. Somit hätte die Urlaubsregion Sächsisches Elbland bei gleichbleibender Kapazität sogar eine positive Entwicklung genommen.
Sindy Vogel, Geschäftsführerin des Verbandes, blickt nach vorn: „Unser Ziel für 2017 ist eine stabile Entwicklung des Tourismus, die jedoch nicht nur an solchen statistischen Kennzahlen wie Gästeankünfte und Übernachtungen gemessen werden sollte. Wichtig ist auch die einheitliche Erfassung von Besucherzahlen in Kultur- und Freizeiteinrichtungen, um so das Gäste- und Umsatzvolumen im Tagestourismus besser verdeutlichen zu können. Dass es bei den Ankünften und Übernachtungen wieder Zuwächse gibt, wollen wir durch umfassende Werbemaßnahmen zu den drei großen Jubiläen 25 Jahre Sächsische Weinstraße, 175. Geburtstag von Karl May und 500 Jahre Reformation erreichen.“ So wird derzeit erstmalig eine Plakatierungsaktion mit hinterleuchteten Großplakaten in allen großen Einfallsstraße in Potsdam umgesetzt. Mehrseitige redaktionelle Beiträge in deutschen und tschechischen Magazinen werden im 1. Quartal veröffentlicht. Das Faltblatt „25 Jahre Sächsische Weinstraße“ stellt knapp 40 Weinveranstaltungen, anlassbezogene Reiseangebote und Weinerlebnisse vor und wird mit einer Auflage von über 40.000 Exemplaren u. a. in Hamburg, Berlin, Erfurt und Nürnberg verteilt. Weitere Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit sind geplant, wobei sich das eng verzahnte Marketing mit Dresden bereits in einer steigenden Nachfrage von Pressereisen in das Elbland und in einer Zunahme von Gästen aus dem Ausland auswirkt.
Damit die Region Dresden – Meißen – Torgau im In- und Ausland noch bekannter wird, ist der Tourismusverband mit seinen Partnern an 28 Tagen im 1. Quartal auf wichtigen Tourismusmessen wie in Wien, Poznan und Prag sowie in Stuttgart, Berlin und Dresden unterwegs. Dort fanden vor allem die Karten zu den Radrouten und zu den Sehenswürdigkeiten sowie ein Faltblatt zum Weinstraßenjubiläum reißenden Absatz. Redaktionelle Veröffentlichungen in auflagenstarken deutschen Tageszeitungen sorgten zudem für eine spürbare Nachfrage nach Informationsmaterial und Übernachtungen. Im Frühjahr führen vermehrt auch Reisen ausländischer Blogger in das Sächsische Elbland, so aus den Niederlanden, Polen und den USA. Auch die rund 50 Veranstaltungen zum Weinstraßenjubiläum bieten aktuelle Reiseanlässe.
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Über das Sächsische Elbland:
Das Sächsische Elbland bezeichnet das Gebiet beiderseits der Elbe zwischen Dresden und Torgau im Freistaat Sachsen. 850 Jahre Weinbautradition, fürstliche Kulturdenkmäler, die Wiege der europäischen Porzellanherstellung und Zeugnisse der Reformation bilden mit der malerischen Flusslandschaft der Elbe sowie urwüchsigen Mischwäldern und weitläufigen Teich- und Heidelandschaften ein reizvolles Ziel für anspruchsvolle Kultur- und entspannte Rad- und Wanderurlauber.